Experten sind sich einig, ist der Mensch gesund und ernährt er sich vollwertig, nimmt er alle notwendigen Nährstoffe über die Nahrung auf und kann die Finger von Vitaminpillen, Proteinpulver oder Trinkampullen zur Leistungssteigerung lassen.
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei Nahrungsergänzungsmitteln um Produkte, welche die Nahrung ergänzen und mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen oder Ballaststoffen anreichern. Diese Tabletten, Kapseln, Dragees oder Pulver werden in beachtlicher Zahl in Apotheken und Drogerien zum Kauf angeboten. Da es sich nicht um Arzneimittel handelt, sind diese Präparate frei verkäuflich und Nachfrage und Absatz entsprechend hoch.
Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht leichtfertig und unkontrolliert konsumiert werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich eindeutig dafür ausgesprochen, dass für gesunde Personen mit einer normalen Ernährungsweise Nahrungsergänzungsmittel als überflüssig einzustufen sind. Gleichzeitig weist das Institut darauf hin, dass sich eine ungesunde und einseitige Ernährungsweise nicht durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ausgleichen lässt.
In bestimmten Situationen sind Nahrungsergänzungsmittel auch für einen gesunden Menschen durchaus sinnvoll. Dies betrifft zum Beispiel die Schwangerschaft. In der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Folsäure. Dieses B-Vitamin wird für die Aufrechterhaltung zahlreicher Körperfunktionen benötigt. Ein Mangel an Folsäure kann dem Ungeborenen schaden und seine Entwicklung beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall hat die Beeinträchtigung der Embryonalentwicklung durch einen Mangel an Folsäure beim Säugling einen offenen Rücken (Spina bifida) zur Folge.
Veganer verzichten auf Lebensmittel tierischer Herkunft. Daraus kann durchaus ein Defizit an bestimmten Vitaminen und Nährstoffen hervorgehen. “
Veganes Proteinpulver kann als wertvoller Eiweißlieferant verstanden werden, wenn auf tierische Lebensmittel verzichtet wird”, so die Experten von
SUPPLEMENTBIBEL. Die Basis hierfür stellen verschiedene Eiweißquellen wie Reis, Soja, Erbsen oder Hanf dar. Auch auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 sollte geachtet werden. Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu Blutarmut führen.
Die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist auch beim
Heilfasten sinnvoll. Wird bei Fastenkuren komplett auf Nahrung verzichtet und über einen längeren Zeitraum nur Wasser getrunken, braucht der Körper seine Reserven an Vitaminen und Spurenelementen schnell auf, nicht zu vergessen die essentiellen Aminosäuren, welche der Körper nicht herstellen kann und die mit der täglichen Ernährung aufgenommen werden müssen.
Leistungs- und Kraftsportler besitzen allgemein einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen. Der Bedarf an Eiweiß ist besonders hoch, damit Muskeln aufgebaut werden können. Die Kalorienzufuhr kann gezielt mithilfe von
Maltodextrin erhöht werden.
Im Krankheitsfall befindet sich der Körper im Ausnahmezustand. Nahrungsergänzungsmittel können helfen, das Immunsystem zu stärken und die Heilung zu unterstützen. Wer sich einer Chemotherapie unterziehen muss, besitzt einen erhöhten Nährstoffbedarf. Der Bedarf steigt ebenfalls, wenn durch Darmerkrankungen oder eine Glutenunverträglichkeit die Nährstoffaufnahme behindert ist und nicht mehr ausreichend Vitamine und Mineralstoffe aus dem Darm in die Zellen transportiert werden.
Während langer Klinikaufenthalte oder auch bei älteren Menschen in Senioreneinrichtungen kann eine zusätzliche Gabe von Vitamin D notwendig werden. Zu dieser Mangelerscheinung kommt es, wenn die Menschen zu wenig Tageslicht erhalten. Nachtblindheit könnte auf einen Mangel an Vitamin A hinweisen. Wird bei einem Patienten im Blut ein zu niedriger VLDL-Spiegel nachgewiesen, kann mit Vitamin K-Gaben gegengesteuert werden.
Ein Mangel an Magnesium äußert sich nicht selten in Form von Muskelkrämpfen und wer unter trockener Haut und brüchigen Nägeln leidet, dem fehlt es vermutlich an Zink.
Generell sollten Nahrungsergänzungsmittel nicht über einen längeren Zeitraum eigenmächtig eingenommen werden und es sollte auf eine
ausreichende Wasserzufuhr von mindestens 1,5 Liter pro Tag achten. Viele Präparate sich hoch dosiert und können dem gesunden Körper mehr schaden als nützen.
Eine Überdosierung an Vitamin K kann zum Beispiel zu Leberschäden führen. Zu viel Vitamin C steht in der Kritik, für die Bildung von Nierensteinen verantwortlich zu sein. Wer an Herzrhythmusstörungen leidet, sollte nicht zu viel Kalium und Kalzium aufnehmen. (Pd)