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   23.04.2021 

Tee ist in England das wichtigste Getränk während des Lockdowns

Tee wurde bereits vor dem Ausbruch der Coronavirus-Krise als Hauptgetränk der Engländer charakterisiert. Dies galt jedoch eher für ältere Personen.

Englischer Tee
(c) proplanta
In Zeiten der Krise konnte das Getränk jedoch dieses Image ablegen und während des Lockdowns nun sogar dem Kaffee den Rang ablaufen.

Neues Interesse in jüngeren Zeiten

Speziell in der jüngsten Vergangenheit wurde des Öfteren der Niedergang der typisch englischen Teekultur in den Medien beschrieben. Doch die mittlerweile überwiegende Liebe zum Kaffee wurde in England durch den Lockdown vorerst beendet. Die Tee-Industrie gehört zu den größten Gewinnern des Lockdowns auf dem Inselstaat. Die zahlreichen Sorten reichen von Klassikern wie Kamille, Oolong oder Früchten bis hin zu exotischen Teevarianten wie Chaga oder Kombucha und konnten die Position der Branche um ein Vielfaches verbessern. Laut der "UK Tea and Infusions Association" (TIA) ist der britische Teemarkt im Jahr 2020 um fünf bis zehn Prozent an Volumen gewachsen.

Erinnerung an frühere Zeiten

Die jüngsten Entwicklungen rund um das Teegetränk lassen Vergleiche an den erstmaligen Import des Gutes wieder aufleben. Seit dem Jahr 1615 erlebte der Tee in Großbritannien und auch anderen Ländern einen rasanten Aufschwung. In Hochzeiten des Tees, welche von Experten im 18. Jahrhundert angesiedelt sind, war der Konsum von teilweise bis zu 14 Tassen täglich ein durchschnittlicher Wert.

Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm die Beliebtheit des Teegetränks in seinem kulturellen Ursprungsgebiet wieder drastisch ab. In den Siebziger Jahren war der Teekonsum um 20 Prozent gesunken - 1986 wurde Tee erstmals vom Kaffee als das beliebteste Getränk abgelöst.

Gründe für aktuellen Umschwung sind vielseitig

Dass nun jene bis dato anhaltenden Trends widerlegt wurden, hat laut Experten dieses Gebiets verschiedene Gründe. Analysten gingen bislang davon aus, dass das Heißgetränk mit einem Imageproblem behaftet sei. Schwarztee in Beuteln und auch vor allem der traditionelle Frühstückstee mit Milch und Zucker versetzt erhielt die Prädikate “langweilig” und “qualitativ schlecht”. Vor allem bei jüngeren Verbrauchern hatte es der Tee diesbezüglich schwierig - die zahlreichen Sorten von Instant-Kaffee kamen bei Engländern in den 20ern deutlich besser an.

Aufgrund der aktuellen Entwicklung scheint sich das Blatt jedoch entsprechend gewendet zu haben. Während den Lockdowns, in denen Homeschooling und das Home-Office einen höheren Stellenwert eingenommen haben, hat die beruhigende Wirkung des Teegetränks wieder für mehr Anklang auf der Insel gesorgt.

Laut Informationen der "UK Tea and Infusions Association" konnte vor allem der Schwarztee kräftig zulegen - während der Pandemie ist der Konsum um 50 Prozent angestiegen. Als Hauptgrund sehen Vertreter der Organisation die gastronomischen Sperrstunden. “Ein Tee ist nun mal leichter zu brühen als ein Cappuccino”, wird TIA-Sprecherin Sharon Hall zitiert. Da ein Ende der Home-Office-Zeit auf der Insel in naher Zukunft nicht abzusehen sei, gehen Experten davon aus, dass der Trend noch länger anhalten und seine Rolle als Zuflucht der Engländer aufrechterhalten wird. (Pd)
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