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   05.12.2022 

Was ist ein ETF-Sparplan?

Mit ETF Sparplänen können Anleger bereits durch kleine monatliche Sparraten langfristig ein Vermögen aufbauen.

ETF-Sparplan
(c) Thomas - fotolia.com
Um die Rentenlücke oder Altersarmut zu bekämpfen, ist die private Altersvorsorge Pflicht. Dieser Ratgeber erklärt, was man unter einem ETF Sparplan versteht, wie dieser einzurichten ist und welche Vor- und Nachteile ein solcher hat.

Was sind ETF?

Exchange-Traded Funds (ETFs) sind börsengehandelte Indexfonds, die passiv einen vorher festgelegten Marktindex exakt abbilden. ETFs sind für private Anleger attraktiv, weil sie eine Diversifikation über verschiedene Sektoren und Märkte auf der ganzen Welt bieten, was sie sicherer macht als die Investition in einzelne Aktien. Die Titelauswahl erfolgt aufgrund der Indexnachbildung mühelos, weshalb Anbieter für ETFs nur eine geringe Gebühr pro Jahr verlangen.

Damit sind sie wesentlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds, bei denen Fondsmanager versuchen, die Benchmark zu schlagen, was statistisch nicht oft gelingt. Zwar sind ETFs nicht besser, allerdings auch nicht schlechter als die Benchmark. Für Anleger sind nicht nur die breite Streuung und die niedrigen Kosten von Vorteil. ETFs haben eine bessere Performance als klassische Aktienfonds und eignen sich daher ideal, um mit Sparplänen ein Vermögen aufzubauen und die Altersvorsorge sicherzustellen.

Was versteht man unter einem Sparplan für ETFs?

Mit einem ETF Sparplan können Anleger in einem festgelegten Zeitintervall einen bestimmten Geldbetrag in den ETF ihrer Wahl investieren. Damit ähnelt ein ETF Sparplan einem üblichen Banksparplan. Anleger können Sparpläne jederzeit pausieren, monatliche Sparraten ändern oder beenden. Bei den Sparintervallen haben Verbraucher grundsätzlich die Wahl, ob sie monatlich, quartalsweise oder halbjährlich die Sparbeträge investieren möchten.

Wie man den Sparplan für einen ETF in drei Schritten einrichtet

Zu Beginn jeder Geldanlage muss man sich über die eigenen Ziele und Präferenzen im Klaren sein. Anleger müssen immer im Hinterkopf behalten, dass Rendite, Sicherheit und Liquidität oder Verfügbarkeit nie gleichzeitig möglich sind. Das magische Dreieck der Geldanlage verdeutlicht diesen Zielkonflikt.

Strategie festlegen

Sichere Geldanlagen erwirtschaften in der Regel nur geringe Renditen und umgekehrt. Auch Verfügbarkeit und Rendite sind kaum vereinbar, weil liquide Anlagen grundsätzlich mit einer kleineren Rentabilität verbunden sind. Das magische Dreieck der Vermögensanlage hilft bei der eigenen Finanzplanung, da es Privatanlegern vor Augen führt, dass niemals alle drei Ziele gleichzeitig erreicht werden können. ETFs sind eine weit gefasste Produktkategorie, das heißt, bei den börsengehandelten Indexfonds gibt es erhebliche Unterschiede, inwiefern die drei gewünschten Kriterien der Geldanlage erfüllt werden. Daher sollten Anleger den ETF, den sie besparen möchten, anhand jener drei Kriterien genau beleuchten.

Anleger müssen sich zunächst entscheiden, welchen Betrag sie monatlich oder in einem anderen festgelegten Sparintervall investieren möchten. Das Sparen in ETFs ist bereits ab geringen Beträgen möglich. Bei manchen Online Brokern ist schon eine Sparrate von nur einem Euro möglich, was allerdings nicht nutzbringend ist. In der Regel beträgt die Mindestsparrate bei vielen Brokern 25 Euro.

ETF auswählen

Im nächsten Schritt geht es darum, sich für einen ETF zu entscheiden. Empfehlenswert ist ein ETF, der Unternehmen aus der ganzen Welt abbildet. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, langfristig ein Vermögen aufzubauen und die private Altersvorsorge zu garantieren, sollte das Risiko der Investition minimiert werden, indem geeignete Indizes (https://www.honorarfinanz-ag.de/etf-ratgeber/etf-sparplan/) für den Sparplan gewählt werden. Hier eignet sich ein Sparplan auf den MSCI World ETF. Damit investieren Anleger in ungefähr 1600 Aktien von Unternehmen rund um den Globus. So ein stark diversifizierter Indexfonds verteilt das Risiko auf viele verschiedene Aktien.

Wer noch kein Depot hat, kann dieses kostenlos eröffnen. Bevor man einen ETF Sparplan einrichtet, lohnt sich ein Preisvergleich, um zu überprüfen, ob der gewünschte ETF bei anderen Anbietern günstiger ist.

Sparplan anlegen und pflegen

Im letzten Schritt geht es um die Einrichtung des Sparplans. Hier müssen Anleger die Höhe der Rate, den Tag der Ausführung und das Intervall festlegen. Es empfiehlt sich, in regelmäßigen Abständen die Konditionen des Anbieters und Sparplans zu betrachten. Wenn die Bedingungen sich ändern oder nicht mehr mit den eigenen Präferenzen übereinstimmen, können Anleger den ETF Sparplan zu jedem Zeitpunkt beliebig anpassen oder sogar stoppen.

Nicht jeder ETF ist sparplanfähig. Im Fact Sheet, dem Datenblatt mit Erklärungen zu einem ETF, können Anleger sehen, ob der gewünschte ETF mit regelmäßigen Beträgen bespart werden kann.

Vorteile von Sparplänen mit ETFs

Das ETF-Sparen bietet viele Vorteile: 

- für Kleinanleger geeignet

- Flexibilität gewährleistet

- Sparplan einfach und schnell eingerichtet

- überschaubares Risiko dank Diversifizierung des ETF

- günstig, da niedrige Kostenquoten

Ein ETF Sparplan eignet sich für jeden Verbraucher, der langfristig ein Vermögen aufbauen und der Altersarmut entgegenwirken möchte. Nur wenn Anleger über einen längeren Zeitraum investieren, kommen ihnen zwei Effekte zugute: Der Cost-Average-Effekt und der Zinseszinseffekt helfen beim Vermögensaufbau. Bei konstanten Sparraten wird weniger gekauft, wenn die Preise steigen und umgekehrt. Somit sichert man sich einen Durchschnittskosten Preis und erhöht die Rendite. Der Zinseszins-Effekt erhöht das Vermögen noch schneller, wenn Gewinne reinvestiert werden.

Nachteile von Sparplänen mit ETFs

Die Liste mit Nachteilen ist bedeutend kürzer:

- langer Anlage Zeithorizont von wenigstens 15 Jahren erforderlich

- für risikoaverse Anleger, die Schwankungen nicht mögen, eher ungeeignet

Damit der ETF Krisen überstehen und eine positive Rendite erwirtschaften kann, muss ein ausreichend langer Anlagezeitraum anvisiert werden. Für Anleger, die kurzfristig an ihr Erspartes wollen oder Kursschwankungen nicht mögen, sind ETF nicht geeignet.

Welche Kosten fallen beim Sparen mit ETFs an?

ETFs sind günstige Anlageprodukte. Dennoch fallen einige Kosten an: 

- Verwaltungsgebühren (Total Expense Ratio, kurz TER)

- eventuell Depotgebühren

- möglicherweise Ordergebühren

Ein MSCI World ETF ist bereits ab 0,12 % pro Jahr erhältlich. Es lohnt sich immer, die Aktionsangebote der Online Broker hinsichtlich der Sparpläne und Kaufgebühren genau unter die Lupe zu nehmen.

Fazit: ETF-Sparen für alle Verbraucher geeignet, die mühelos Vermögen aufbauen wollen

Nur zu sparen ist nicht ausreichend, da Inflation und Zinsen keinen Vermögensaufbau ermöglichen. Aufgrund der hohen Inflation schmilzt das Geld auf dem eigenen Bankkonto. Abhilfe schafft hier nur aktives Handeln. Mit ETFs und der Möglichkeit, diese zu besparen, können Verbraucher kostengünstig und automatisiert auf lange Sicht ein Vermögen aufbauen, unabhängig von der Größe des eigenen Geldbeutels. Damit ist die private Altersvorsorge gesichert. Die einzige Herausforderung, der sich Anleger stellen müssen, ist Geduld zu haben. Ein Zeithorizont von wenigstens 15 Jahren ist erforderlich, damit der ETF Krisen überstehen und den Sparer mit einer positiven Rendite erfreuen kann. (Pd)

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