Die Agrarministerkonferenz hat in Fulda begonnen. Im Fokus der Politik steht die Milchmarkt-Krise. Aber auch das Bienensterben ist ein Thema bei dem Zusammentreffen von Fachministern aus Bund und Ländern. (c) proplanta
«Drei Krisen in sechs Jahren mit den immer gleichen Krisenmaßnahmen und Alibi-Hilfspaketen zeigen deutlich, dass das bestehende Kriseninstrumentarium längst nicht mehr ausreicht und dringend verbessert werden muss», sagte der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber am Mittwoch.
Die rund 80.000 Milchbauern in Deutschland leiden darunter, dass der Milchpreis in den vergangenen Monaten wegen des Überangebots von rund 40 Cent pro Kilo Rohmilch auf unter 30 Cent gesunken ist. Die Agrarministerkonferenz will bis Freitag unter anderem auch darüber beraten. Hessen hat in diesem Jahr den Vorsitz. Der BDM regte auch erneut einen Runden Tisch zur Problemlösung mit allen Beteiligten an.
Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) forderte mit Blick nach Brüssel und Berlin: «Wir brauchen eine kluge Kombination aus Soforthilfen und mittelfristig wirksamen Instrumenten.» Die EU solle prüfen, ob Vorschläge wie ein freiwilliger Produktionsverzicht gegen Entschädigungszahlungen umsetzbar und finanzierbar seien.
Hessens Agrar-Staatssekretärin Beatrix Tappeser sagte, um die Milchproduktion mit der Milchmenge in Einklang zu bringen, sollten Instrumente auf EU-Ebene für eine effiziente Mengenreduzierung im Krisenfall sorgen. Auch die Marktbeobachtungsstelle bei der EU müsse verbessert werden. Zudem sollten staatliche Liquiditätsdarlehen für Milchviehhalter in Krisenzeiten bereitgestellt werden.
Hessen regt auch an, dem Rückgang bei Wild- und Honigbienen nachzugehen. Gründe für das Bienensterben lägen in den sich ausbreitenden Monokulturen auf Feldern und dem verstärktem Einsatz von Pestiziden. Aber auch die Schäden durch die weltweit verbreitete Varroamilbe sei eine zentrale Ursache. Mit einer europäischen Initiative müsse eine Bekämpfungsstrategie entwickelt werden. (dpa/lhe)