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04.03.2013 | 19:13 | Niedersachsens Agrarminister 

Christian Meyer: Vom Bauernschreck zum Hoffnungsträger

Hannover - Die jüngsten Lebensmittelskandale in Deutschland haben das öffentliche Bild von Niedersachsens erstem grünen Agrarminister Christian Meyer auf den Kopf gestellt.

Christian Meyer
Christian Meyer (Pressefoto)
War der 37-Jährige noch bei seiner Vereidigung vor weniger als zwei Wochen als «Bauernschreck» gefürchtet, gilt er inzwischen als Hoffnungsträger für die kriselnde Agrar-Branche. Denn Schlagzeilen über nicht genanntes Pferdefleisch in der Lasagne, falsch deklarierte Bio-Eier und verschimmelten Futter-Mais haben Meyers Kritiker schnell verstummen lassen. Und mehr noch: Jeder einzelne Skandal bedeutet Rückenwind für Meyers angekündigte Reformen.

Seit 2008 ist der Sozialwirt aus dem südniedersächsischen Holzminden Mitglied des Landtags in Hannover. Der auf dem Land aufgewachsene Politiker hat sich in der Vergangenheit gerne und oft mit Anhängern der industriell betriebenen Landwirtschaft angelegt. Seine Forderungen nach einer ökologisch-nachhaltigen Landwirtschaft und sein persönlicher Kampf gegen die Massentierhaltung hatten ihm den Ruf des Bauernschrecks eingebracht.

Doch davon ist inzwischen in Niedersachsen derzeit nichts zu hören - auch nicht von Meyers politischen Gegnern. Selbst die ansonsten den Grünen kritisch gegenüberstehende niedersächsische Jägerschaft hat nach einem ersten Treffen bereits Frieden mit Meyer geschlossen.

Ungeachtet dessen sind die Lebensmittelskandale und die daraus resultierende Unsicherheit der Verbraucher Steilvorlagen für Meyers zuvor so oft kritisierten Reformeifer. Die seit Schwarz-Gelb in Niedersachsen gängigen Millionen-Subventionen für Groß-Schlachthöfe sollen bald der Vergangenheit angehören. Bei seinem Amtsantritt hatte Meyer den industriellen Massentierhaltern zwar Bestandsschutz versprochen - aber mit Lizenzentzug gedroht, wenn ihnen Missbrauch nachgewiesen werden könne.

Dagegen standen bislang lautstarke Befürchtungen, dadurch würden in den ohnehin wirtschaftlich schwachen Regionen Arbeitsplätze verloren gehen. Sollten sich die nun aufgetauchten Vorwürfe erhärten, hätte der neue Minister also durchaus Möglichkeiten, diese Drohung umzusetzen und dafür auch noch bejubelt zu werden. (dpa)
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