Frankreich erwägt Verbot für genmanipuliertes SaatgutParis/Berlin - Die französische Regierung erwägt ein vorübergehendes Verbot von genmanipuliertem Saatgut in der Landwirtschaft. Umweltminister Jean-Louis Borloo plane ein Verkaufsverbot für Gen-Saatgut, berichtete die Zeitung «Le Monde» am Donnerstag. |
(c) proplanta Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn begrüßte die Überlegungen der französischen Regierung. «Mittlerweile gibt es eine Reihe von Untersuchungen, die vielfache Probleme mit Gen-Pflanzen aufzeigen: weniger Artenvielfalt, veränderte Tierorgane oder Giftrückstände im Boden», teilte sie in Berlin mit. Der Bundesrat debattiert an diesem Freitag über ein neues Gentechnikgesetz.
Der Anbau von Gen-Mais oder Gen-Soja ist in Frankreich stark umstritten. Die Umweltorganisation Greenpeace hat erst kürzlich ein Feld mit roter Farbe markiert, auf dem genmanipulierte Pflanzen angebaut gewesen sein sollen. In Frankreich ist derzeit ein mehrmonatiger Beratungsprozess zu Umweltfragen im Gang, an dem sich zahlreiche Experten, Interessengruppen und Politiker beteiligen.
Höhn warf Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) eine übereilte Freigabe des Genmais MON810 im Jahr 2005 vor, weil eine Studie des Bundesamts für Naturschutz ergeben habe, dass schädliche Auswirkungen von Genmais auf die Umwelt nicht auszuschließen seien. Der Gentechnik-Konzern Monsanto und Pflanzenzüchter halten genveränderten Mais dagegen für ungefährlich.
Das neue Gentechnikgesetz der großen Koalition sieht schärfere Anbauregeln mit Abständen zwischen Genmais und herkömmlichem Mais vor. Bauern können dies durch Absprachen aber umgehen. Bayern befürwortet den Entwurf. Er entspreche dem Ziel in der Koalitionsvereinbarung, den Rahmen für die weitere Entwicklung und Nutzung der Gentechnik zu gestalten - unter strengen Voraussetzungen, sagte Bayerns Bundesratsministerin Emilia Müller (CSU). (dpa)
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