Der erhebliche finanzielle Aufwand für Installation und Unterhaltung der Reflektoren an Wildwarnreflektorenlasse sich nur rechtfertigen, wenn er auf wissenschaftlicher Grundlage erfolge. «Deshalb schauen wir nach Göttingen. Bis 2017 läuft dort an der Universität ein Forschungsprojekt zur Überprüfung der Wirksamkeit von blauen und akustischen Reflektoren zur Bekämpfung von Wildunfällen», sagte Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) am Mittwoch im Schweriner Landtag. Erst wenn belastbare Ergebnisse vorlägen, könnten Entscheidungen getroffen werden.
Der Landtag forderte die Regierung mit großer Mehrheit auf, wirksame Maßnahmen zur Eindämmung der oft folgenschweren Wildunfälle zu ergreifen. Das schließe den Einsatz von Reflektoren ein, heißt es in dem von
CDU und
SPD initiierten Antrag. Darin wird aber ebenfalls ein Wirkungsnachweis als Voraussetzung genannt. Im Jahr 2014 ereigneten sich nach Angaben des Verkehrsministeriums landesweit 12.700 Windunfälle. Dabei wurden 132 Personen verletzt, 26 davon schwer.
Unabhängig von künftigen Entscheidungen der Landesregierung will der Landkreis Vorpommern-Rügen im Alleingang auf Kreisstraßen die Wirksamkeit von Reflektoren prüfen. Frühere Versuche im Land auf etwa 38 Straßen-Kilometern hatten laut Pegel keine eindeutigen Hinweise darauf ergeben, dass Wildunfälle damit verhindert wurden. Absolut sichere Methoden zur Verhinderung von Wildunfällen gebe es ohnehin nicht. «Wir werden auch weiterhin vor allem mit der Beschilderung an bekannten Stellen der Wildquerung agieren und an die Vorsicht der Verkehrsteilnehmer appellieren», sagte Pegel. (dpa/mv)