Zum einen war die Anbaufläche aufgrund der ungünstigen Aussaatbedingungen im Herbst 2010 bereits um 7,5 % auf 1,36 Mio. ha eingeschränkt worden. Zum anderen bewirkte die Frühjahrstrockenheit in praktisch ganz Deutschland einen Einbruch bei den Erträgen. Im 1.
Erntebericht meldet das
BMELV eine Erntemenge von 3,91 Mio. t (-31,3 %). Ein besonders starker Ertragseinbruch war in den neuen Bundesländern zu verzeichnen. Das deutsche Ernteergebnis schlug voll auf die Rapserntebilanz der EU durch. Nach Zahlen der
EU-Kommission vom November wird die
Rapsernte auf 19,3 Mio. t geschätzt (-1,2 Mio. t bzw. -5,9 %).
Auch weltweit wird die Rapsernte 2011/12 leicht rückläufig eingeschätzt. 58,9 Mio.t Ernte stehen einem Verbrauch von 60,2 Mio. t gegenüber. Damit dürfte zum 30.6.2012 der Endbestand auf 4,8 Mio.t sinken. Die
Erzeugerpreise für Raps liegen derzeit bei rund 41,5 €/dt. Der Handel lahmt, die Erzeuger haben sich nach den leichten Preisrückgängen der letzten Tage und Wochen vom Markt zurückgezogen. Rapsöl erzielt Preise von rund 1.000 €/t fob Hamburg, Rapsschrot notiert für den Fronttermin mit rund 155 €/t deutlich günstiger als noch vor 2 Monaten.
Terminmarkt RapsAn der
Matif pendelt der Maikontrakt 2012 in den vergangenen Wochen bei 400 - 410 €/t. Wegen der Finanzkrise waren die Kurse zuletzt etwas rückläufig. Aktuell steht der Maikontrakt wieder bei 405 €/t. Aufgrund der Versorgungssituation besteht für die
Rapspreise grundsätzlich noch Luft nach oben, allerdings darf der Einfluss der Sojaernte nicht unterschätzt werden. Denn nicht zuletzt waren die Preiseinbrüche bei Soja in den vergangenen Tagen in den USA auch Auslöser für Preisdruck auf den Raps, da sich insbesondere Rapsschrot in direkter Konkurrenz zu Sojaschrot deutlich verbilligte. (Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd)