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01.04.2015 | 12:35 | Landkäufe 
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Chinas heimlicher Coup: 480.000 ha Ackerland in Deutschland aufgekauft

Wie soeben berichtet wird, ist es der chinesischen Regierung, in Absprache mit der Bundesregierung, gelungen, in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen rund 480.000 ha Ackerland in ihren Besitz zu bekommen.

Aprilscherz
(c) proplanta
Im Gegenzug darf der VW-Konzern in den Provinzen Guangxi, Jiangsu und Guangdong insgesamt 8 weitere Automobilwerke errichten und so den chinesischen Markt mit hochwertigen Fahrzeugen versorgen. Damit schiebt sich der Konzern vor Toyota an die erste Stelle der weltweit größten Automobilhersteller.

Erst vor wenigen Tagen war der bisherige Landwirtschaftsminister Changfu Han von dem, dem radikalen Flügel zugehörigen Kuh Dung abgelöst worden. Dieser war bereits durch Landkäufe in Afrika in die Schlagzeilen geraten. Die niedersächsische Landesregierung, der bekanntlich Anteile des VW-Konzerns gehören, hatte bereits im Vorfeld Gespräche mit Kuh Dung geführt und dem, selbst für Insider überraschenden, Coup zugestimmt. Die derzeitigen Landwirtschaftsminister Christian Meyer, Robert Habeck und Till Backhaus, die in diese Gespräche nicht eingebunden waren, reichten sofort nach Bekanntwerden der Meldung ihren Rücktritt ein.

Erleichtert wurde der Kauf durch die zunehmende Verunsicherung und Frustration vieler Landwirte. Vor allem die fehlenden Akzeptanz in der Gesellschaft, die zunehmend militanten Angriffe von radikalen NGO’s und die immer schärfer werdenden gesetzlichen Auflagen hätten ihnen die Entscheidung leicht gemacht. Wie der Präsident des niedersächsischen Landvolks, Werner Hilse, in einer ersten Stellungnahme äußerte, hätten viele Landwirte das Angebot gerne angenommen, da sie jetzt beim chinesischen Staat für die Landbewirtschaftung und Tierhaltung angestellt seien und somit ein festes und angemessenes Einkommen ohne das bisherige wirtschaftliche Risiko hätten. Ihre Arbeit würden Sie wie gewohnt, jetzt aber als Angestellte auf ihrem eigenen Hof, weiter machen.

Die konkreten Pläne sehen vor, dass in den drei Bundesländern zusätzlich 600.000 Mastplätze für Schweine und 14 Milchviehställe mit je 8.000 Tieren errichtet würden. In den kommenden Jahren sollen zwei Mega-Schlachthöfe und vier Molkereien in Bremerhaven und Hamburg errichtet werden, von wo gefrorene Schweinehälften sowie verarbeitete Milchprodukte direkt verschifft werden. Die gesamte anfallende Gülle wird ebenfalls verschifft. Da die Öltanker bisher bei der Rückfracht Wasser als Ballast mit sich führen mussten, wird dieser- bisher unproduktive Frachtraum – zukünftig mit Gülle gefüllt und dient der saudi-arabischen Bewässerungslandwirtschaft, die sich aufgrund der günstigen klimatischen Voraussetzungen auf  die Erzeugung ökologischer Nahrungsmittel spezialisiert hat, als günstige Nährstoffquelle. Die Bioprodukte werden vor allem nach Deutschland, dem größten Markt für Bio-Produkte, exportiert.

Kurz nach Bekanntwerden dieser Nachricht stieg an der EUREX der Preis für Schweine auf 3,32 € je kg und erreichte damit ein neues Allzeithoch. Auch die Milchpreise zogen deutlich an und notieren derzeit bei 0,88 €/l. Da die gesamte Produktion der auf diesen Flächen erzeugten Agrarrohstoffe inclusive der tierischen Erzeugnisse zukünftig nach China gehen wird und gleichzeitig der Futtermittelbedarf für die zusätzlichen Vieheinheiten steigt, ist zumindest regional mit einer Verknappung von Lebensmitteln zu rechnen. Für die bestehenden Biogasanlagen bedeutet dies das wirtschaftliche Ende.

Der Vorsitzende des BDI, Grillo, begrüßte diesen Verkauf. „Deutschland ist eine Hightech-Exportnation und kann es sich leisten, billige Lebensmittel auf dem Weltmarkt zuzukaufen“ so seine erste Stellungnahme am 1. April. Alarm schlagen jedoch die Natur- und Tierschutzverbände. Mit dem Kauf des Ackerlandes verbunden ist der völlige Verzicht der chinesischen Regierung auf Agrarsubventionen. Damit ist eine staatliche Einflussnahme auf die Produktionsweise und auf Aspekte des Umweltschutzes nicht mehr möglich. Dies könnte vor allem in Moorgebieten eklatante Folgen haben, da diese jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit trocken gelegt und in Futterflächen umgewandelt werden. Auch die Lüneburger Heide könnte betroffen sein.

Wie die Ministerpräsidenten der Länder mitteilen, sollen die eingesparten Agrarsubventionen für die Sanierung maroder Autobahnen und Brücken verwandt werden.

RRRRRRRRRR! Der Wecker klingelt, langsam werde ich wach. War wohl doch alles nur ein schöner Traum. Oder Albtraum? Denkt mal drüber nach…

Quelle: Bauer WIlli
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Kommentare 
hfoerster schrieb am 02.04.2015 09:18 Uhrzustimmen(83) widersprechen(98)
Leider muss man unterstellen, dass ein solches Szenario irgendwie denkbar ist - jedenfalls erscheint dies so - oberflächlich betrachtet (Beispiel TTIP etc.)... Erst zum Ende des Textes löste sich mein Entsetzen durch schallendes Lachen - ein gelungener Versuch, die komplexen Verkettungen globaler Herausforderung auf ein greifbares Szenario herunterzubrechen.
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