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16.07.2017 | 17:16 | Pelletproduktion 

EU weltweit führend bei Erzeugung von Holzpellets

Leipzig -  Obwohl der Markt für Holzpellets weltweit kräftig wächst, bleibt Europa einer der Schwerpunkte für den nachwachsenden Rohstoff.

Pelletproduktion EU
(c) proplanta
Das zeigt eine vom Deutschen Biomasseforschungszentrum für die Internationale Energieagentur (IEA) erstellte Studie zur Struktur der Holzpelletbranche sowie zu den Märkten in mehr als 30 Ländern.

Nach Angaben des Biomasseforschungszentrums stieg die globale Produktion von Holzpellets zwischen 2006 und 2015/16, angetrieben von einer regen Nachfrage, von geschätzten 7 Mio. t auf mehr als 26 Mio. t. Auch in den kommenden Jahren rechnen die Leipziger Fachleutemit einemweiter steigenden Bedarf: Neben der klimafreundlichen Gewinnung von Heizenergie könnte zukünftig nach ihrer Einschätzung auch die Nutzung der Pellets als erneuerbare Ressource für die „grüne Chemie“ und biobasierte Materialien zunehmend in Frage kommen.

Die rasante Entwicklung des globalen Holzpelletmarktes führt nach Einschätzung der Autoren der DBFZ-Studie jedoch auch zu neuen Herausforderungen: So müsse in vielen Produktionsländern erst eine angemessene und nachhaltige Infrastruktur entwickelt und aufgebaut werden. Zudem schwankten Art und Umfang regulativer Maßnahmen zum Pelletmarkt von Land zu Land teilweise erheblich. Zusätzlich zu den bereits erreichten Standards bestehe daher noch immer viel Optimierungspotential für die erzielbaren Klimagaseinsparungen durch Holzpellets, resümieren die Wissenschaftler.

„Ein ganz wesentlicher Faktor für die Entwicklung eines globalen Industriemarkts für Holzpellets ist die Einführung politischer Rahmenbedingungen, die Schaffung von Märkten und Standards sowie die Durchsetzung eines nachhaltigen Klimaschutzfahrplans in den Ländern“, erläuterte die Autorin Prof. Daniela Thrän vom DBFZ. Dieser werde in Europa zwar schon ambitioniert umgesetzt; man sehe aber, dass beispielweise auch südostasiatische Länder dieses Thema jetzt verstärkt behandelten.

Kanada mit großer Dynamik

Nach den Erhebungen des DBFZ war die Europäische Union im Jahr 2015 mit einem Anteil von 54 % an der Gesamterzeugung mit Abstand der größte Produzent von Holzpellets, gefolgt von Nordamerika mit 35 %. Kanada habe in den letzten Jahren international jedoch die dynamischste Entwicklung verzeichnet und den Export allein zwischen 2015 und 2016 von 1,6 Mio. t auf 2,4 Mio. t gesteigert, berichtet das Zentrum.

Aufgeschlüsselt nach einzelnen Ländern entfiel 2016 laut DBFZ der erste Platz mit einem Aufkommen von 6,3 Mio. t auf die Vereinigten Staaten. Weitere große Produzenten waren Deutschland mit 2,2 Mio. t und Schweden mit 1,5 Mio. t Holzpeletts.

Die Russische Föderation, Australien und Lateinamerika spielten in der globalen Pelletproduktion mit einem Anteil von zusammen 11 % aktuell noch eher kleinere Rollen, wüchsen jedoch ebenfalls, erläuterten die Autoren. Beim Verbrauch lag Großbritannien nach ihren Angaben im Jahr 2015 mit 6,7 Mio. t an der Spitze, gefolgt von den USA mit 2,8 Mio. t und Italien mit 2,1 Mio. t.
AgE
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