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16.09.2017 | 02:01 | Hungerleidenden 
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Hunger nimmt wieder zu: Mehr als 800 Millionen Menschen betroffen

Rom - Als Folge von Gewaltkonflikten und des Klimawandels ist die Zahl der Hungerleidenden weltweit wieder gestiegen.

Hungerleidenden
Jahrelang wuchs die Hoffnung, den Hunger in der Welt zu bezwingen. Doch Kriege, Dürren und Flutkatastrophen kehren die Entwicklung um. Die Zahl der Hungerleidenden steigt wieder. (c) Blasius Mrowiec - fotolia.com
815 Millionen Menschen hatten im vergangenen Jahr zu wenig zu essen - 38 Millionen mehr als noch 2015, wie die Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am Freitag in Rom mitteilte. Das erklärte Ziel, Hunger und Mangelernährung bis 2030 zu beenden, könne nur erreicht werden, wenn Frieden und Stabilität sichergestellt würden, warnten die UN. Im Zeitraum zwischen 2003 und 2013 war der Hunger noch weltweit auf dem Rückmarsch.

Die Hälfte der Menschen, die zu wenig zu essen haben, lebt dem Bericht zufolge in Krisengebieten. Im vergangenen Jahrzehnt sei die Anzahl der Konflikte dramatisch gestiegen, die gewaltsamen Auseinandersetzungen würden zudem immer komplexer.

In Bürgerkriegsländern wie dem Südsudan, Nigeria, Somalia und dem Jemen besteht die Gefahr einer Hungersnot, der stärksten Form einer Hungerkrise. «Wir können uns nicht erlauben, diese Alarmglocken länger zu ignorieren», sagte ein FAO-Sprecher laut einer Mitteilung.

Die UN wiesen daraufhin, dass Hunger auch Migration befördere: In Gegenden, in denen Konflikte und Hunger herrschten, sei die Zahl der Menschen, die sich auf die Flucht machten, besonders hoch.

Doch nicht nur in Krisenregionen habe sich die Versorgungslage verschlechtert. Gegenden, in denen Frieden herrsche, litten unter Dürren und Flutkatastrophen, die teilweise mit der starken Ausprägung des Wetterphänomens El Niño zusammenhingen. Auch ein globaler Rückgang der Wirtschaftsleistung habe zur Verschlechterung der Lebensmittelversorgung beigetragen.

«Es ist höchst bedauernswert, dass 2016 einer von neun Menschen auf der Welt hungrig zu Bett gegangen ist», sagte FAO-Generaldirektor José Graziano da Silva. Die meisten Betroffenen leben in Afrika (243 Millionen) und Asien (520 Millionen). Millionen Kinder leiden als Folge von Hunger an Mangelerscheinungen. Sie sind häufig zu klein für ihr Alter und wiegen zu wenig für ihre Körpergröße.

Die Hilfsorganisation Oxfam warf der Bundesregierung anlässlich der Bekanntgabe der neuen Zahlen vor, mit ihrer Strategie zur Hungerbekämpfung das Kernproblem zu verfehlen. «Die am stärksten von Hunger betroffenen Menschen werden nicht erreicht, kleinbäuerliche Familien verdrängt und ökologische Probleme verschärft», sagte die Agrarsprecherin von Oxfam in Berlin laut einer Mitteilung.

Brot für die Welt sprach von einem «großen Rückschritt» und beklagte eine Politik, die teilnahmslos zuschaue, wie jährlich Millionen von Menschen einen «schleichenden Hungertod» sterben. «Obwohl die Rezepte für die Hungerbekämpfung bekannt sind, wird viel zu wenig und dann noch das falsche getan», hieß es in einer Mitteilung.

Die Welthungerhilfe forderte die neu künftige Bundesregierung auf, den Kampf gegen den Hunger ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen. «Wo Regierungen schwach oder korrupt sind oder gar Krieg gegen die eigene Bevölkerung führen, dürfen wir die Menschen nicht verhungern lassen», sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann.

Die FAO erarbeitete den Jahresbericht erstmals in Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
dpa
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Kommentare 
trakifreund schrieb am 20.09.2017 09:35 Uhrzustimmen(62) widersprechen(14)
@cource .... diese gehetze an der AfD ist total fehl am Platz. Eine Partei, die noch nicht im Bundestag etabliert ist, kann nichts bewegen. Die etablierten Parteien( CDU/CSU+SPD+GRÜNE usw.) kommen in den Genuss der Parteispenden und entsprechend wird gehandelt und beschlossen.
Ich frage mich, warum wir unsere Entwicklungshilfe und Kampf gegen den Hunger in der dritten Welt immer mit Euro´s bestreiten.
Es wäre doch sinnvoller Mehl in diese Länder zu schicken..eine Luftbrücke einrichten, wie sie die Amis für Berlin eingerichtet hatten.
Mit Mehl kann man Brot backen.. mit Euros kann man Waffen kaufen..
so ist das und nicht anders.
cource schrieb am 19.09.2017 09:12 Uhrzustimmen(18) widersprechen(13)
die AfD ist eine 300%ige konzernpartei die nur die interessen der konzerne vertritt und die konzerne sind ja bekanntlich für das elend in der dritten welt verantwortlich, weil nur der profit zählt und der mensch allenfalls als verwertbare schinderkraft bewertet wird
der Unbelehrbare schrieb am 16.09.2017 19:46 Uhrzustimmen(49) widersprechen(12)
800 Millionen Menschen Hungern auf der Welt. Und in Deutschland werden wertvolle Nahrungs und Futtermittel Verbrannt ( zur Energieerzeugung genutzt) Unglaublich das Menschen so Grausam sein können. Begründet wird das immer wieder mit einer gigantischen Überproduktion.
Was spricht dagegen diese Überproduktion den Hungernden zur Verfügung zu stellen, währe doch Menschlicher als Verbrennen. Oder?
Es währe wohl auch um Welten billiger den Menschen vor Ort auf diese weise zu helfen, statt Millionen Flüchtlinge nach Deutschland zu holen. Oder?
Dann hätten auch alle eine Chance auf Hilfe.
Flüchten können nur die, die Reiche Eltern oder Verwande haben um die Schleuser zu Bezahlen.
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