Ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung machte laut den neuesten Zahlen aus dem Jahr 2012 zwar nur 0,8 % und an den Erwerbstätigen rund 1,6 % aus, doch ist die volkswirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft wesentlich größer. Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hin.
Die deutsche Land-, Forstwirtschaft und Fischerei erzielte nach RLV-Angaben im Jahr 2012 einen Produktionswert von 54,5 Mrd. €. Das ist erheblich mehr als der Produktionswert des gesamten deutschen Textil-, Bekleidungs- und Schuhgewerbes mit 24,1 Mrd. €, der pharmazeutischen Industrie mit 38,0 Mrd. € oder des Papiergewerbes mit 39,6 Mrd. €.
In Deutschland übten im Jahr 2012 rund 668 000 Personen oder 1,6 % aller Erwerbstätigen ihre überwiegende Erwerbstätigkeit in der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei aus. Gut 50 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft sind als eigenständige Unternehmer tätig. Ihr Anteil an den Selbständigen in Deutschland beläuft sich auf 7,4 %. Gemessen am gesamten Arbeitsvolumen der deutschen Wirtschaft beträgt der Anteil der Land- und Forstwirtschaft 2 %.
Gemessen an der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen hat der Agrarsektor in Deutschland seine Produktivität zwischen 1992 und 2012 fast verdoppelt (+ 86 %). Zum Vergleich: Im Durchschnitt der deutschen Wirtschaft stieg die Produktivität um 48 %, doch es bleibt ein Abstand zu anderen Wirtschaftsbereichen.
Präzisionslandwirtschaft, computergesteuerte Produktionsprozesse, integrierte Nahrungsmittelketten und
Melkroboter stehen für die moderne Landwirtschaft von heute. Der Einsatz dieser kapital- und wissensintensiven Produktionsmittel gilt als eine wichtige Ursache für den rasanten
Strukturwandel in der Landwirtschaft. Bessere Fleischqualität, qualitätsgesicherte Ackerkulturen oder neue Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen markieren den Fortschritt. (rlv)