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21.07.2015 | 07:34 | Erntezeit 2015 

Deutliche Ertragseinbußen bei Getreide und Raps

Schwerin - Die ersten Ertragsschätzungen der Landwirte, die dem Statistischen Amt berichten, liegen jetzt vor.

Erntezeit
(c) proplanta
 Demnach werden die Spitzenwerte aus dem Vorjahr klar verfehlt, mitunter wird auch der mehrjährige Durchschnitt nicht erreicht. Schädlinge bereits im Herbst und ein trockenes und kaltes Frühjahr, aber auch die Hitze Anfang Juli sind dafür die Ursachen.

Die zuerst reifende Getreideart, die Wintergerste, bringt nach der ersten Schätzung im Landesdurchschnitt 71 Dezitonnen pro Hektar. Im vergangenen Jahr war ein Rekordertrag von 80,9 Dezitonnen pro Hektar zu verzeichnen. Auch der mehrjährige Durchschnitt von 72,1 Dezitonnen pro Hektar wird derzeit noch, nach Halbzeit bei der Ernte, knapp verfehlt.

Winterweizen, für den aus dem Vorjahr bis dahin nie erreichte 90,7 Dezitonnen pro Hektar als Ertragsspitze zu Buche stehen, wird mit einem Hektarertrag von 77 Dezitonnen eingeschätzt, was dem mittleren Ertragsniveau der vergangenen sechs Jahre entspricht. Bei Roggen gehen die Landwirte von 55 Dezitonnen pro Hektar aus. Bei Triticale wird mit 56 Dezitonnen pro Hektar gerechnet, 16 Prozent weniger als 2014.

Im Sommergetreide sind die bisher geschätzten 50 Dezitonnen pro Hektar für Sommergerste als durchaus gut (Durchschnitt: 45,6 Dezitonnen pro Hektar), für Hafer dagegen mit 37 Dezitonnen pro Hektar (Durchschnitt: 43,8 Dezitonnen pro Hektar) als kaum zufriedenstellend zu beurteilen.

Die jungen Pflanzen des Winterrapses wurden im vergangenen Herbst durch Schädlingsbefall empfindlich getroffen. Demzufolge wird sich die diesjährige Ernte ersten Schätzungen zufolge auf eine Hektarleistung von knapp 39 Dezitonnen belaufen; 2014 waren es 44,6 Dezitonnen, im sechsjährigen Mittel 39,9 Dezitonnen.

Die gesamte zu erwartende Getreideernte könnte in diesem Jahr nach ersten Hochrechnungen bei lediglich durchschnittlichen 4,0 Millionen Tonnen liegen, um 15 Prozent unter dem Spitzenergebnis des Vorjahres. Die Rapsernte wird nach den ersten amtlichen Ertragsschätzungen gleichfalls durchschnittliche 0,9 Millionen Tonnen betragen, deutlich weniger als 2014, 2013 oder 2009 (jeweils 1,1 Millionen Tonnen). (statistik-mv)
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