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20.12.2015 | 11:16 | Eiswein 2015 

Eisweinlese wegen ungewöhnlicher Wärme verschoben

Leipzig - Ohne Frost kein Most: Die milden Temperaturen am vierten Adventswochenende verzögern die Eisweinlese im Saale-Unstrut-Gebiet weiter.

Eiswein 2015
Von Schnee keine Spur - der Winter hat sich im Dezember rar gemacht. Das verdirbt nicht nur den Wintersportlern die Laune. Auch für einige Winzer ist das eher schlecht. (c) proplanta
Wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig sagte, werden am Sonntag zehn bis zwölf Grad Celsius erwartet.

Die Trauben können nach Angaben des Weinbauverbands Saale-Unstrut in Freyburg (Burgenlandkreis) jedoch erst bei Minus sieben Grad - möglichst zwei Tage hintereinander - gelesen werden. Voraussichtlich verzögert sich die Lese daher auf das neue Jahr.

Die Winzervereinigung Freyburg und fünf Weingüter aus dem Burgenlandkreis und dem Saalelandkreis warten seit Wochen vergebens auf eisige Temperaturen. Zu den Gütern gehören nach Verbandsangaben das Landesweingut Kloster Pforta in Bad Kösen sowie die Weingüter Beyer in Laucha, Gussek in Naumburg, Thürkind in Gröst und Hey aus Roßbach. Der edle Tropfen wird aus gefrorenen Trauben gewonnen, die nach der Hauptlese im Herbst von den Winzern an den Rebstöcken gelassen werden.

Das milde Wetter vermiest auch die Laune der Wintersportler im sonst schneereichen Harz. Wie auf der Internetseite des Harzer Tourismusverbandes am Samstag in Goslar gemeldet wird, sind alle Skilifte, Rodelbahnen und Loipen in dem Gebirge geschlossen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig ist der kälteste Ort der Brocken mit vier Grad Celsius. Nur noch vereinzelt finden sich kleine Flecken Restschnee - von winterlicher Stimmung keine Spur.

Das Wetter sei für Mitte Dezember zwar unüblich, aber nicht rekordverdächtig, sagte der Meteorologe. Unter anderem wurden in den Jahren 1977, 1987 und 2014 auch um einen vierten Advent herum im Land bereits Temperaturen zwischen 12 und 14 Grad gemessen. Im Jahr 1824 sei es am 20. Dezember sogar 15 Grad warm geworden, so der Meteorologe. Für alle Enttäuschten gibt noch einen kleinen Trost: Spätestens am Sonntag soll sich fast überall die Sonne zeigen. Brockenwanderer können also auf eine gute Sicht hoffen.
dpa/sa
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