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10.07.2014 | 14:40 | Aktueller Rat Sachsen 

Gefahr von Blattdürre an Mais nimmt zu

Dresden - In einigen Regionen Deutschlands wird in den letzten Jahren in Mais eine Zunahme des Befalls mit der Blattdürre des Maises (Setosphaeria turcica oder Exserohilum turcicum) bzw. der Augenfleckenkrankheit (Kabatiella zeae) beobachtet.

Setosphaeria turcica
(c) proplanta
Neben der Witterung haben Faktoren wie Fruchtfolge (bzw. Anbaukonzentration, Flächenerweiterung), Behandlung der Ernterückstände, Bodenbearbeitung und Sortenwahl einen wesentlichen Einfluss auf den regionalen Befallsdruck.

Bisher wurde in Sachsen im Rahmen der Schaderregerüberwachung nur in seltenen Fällen Befall mit Blattkrankheitserregern nachgewiesen. Die visuelle Erkennung und Zuordnung der Symptome ist schwierig. Erschwert wird die Diagnose durch abiotische Blattflecke, welche ebenfalls zahlreich vorkommen.

Das BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) hat zwei Fungizide für den Einsatz gegen die Blattdürre an Mais (Setosphaeria turcica) zugelassen. Das Produkt Retengo Plus (133 g/l Pyraclostrobin, 50 g/l Epoxiconazol) kann mit 1,5 l/ha einmal pro Jahr bzw. Kultur zu BBCH 30-39 oder BBCH 51-65 eingesetzt werden. Das Produkt Quilt Xcel (141,4 g/l Azoxystrobin, 122,4 g/l Propiconazol) kann mit 1,0 l/ha einmal pro Jahr bzw. Kultur in den Stadien BBCH 30-69 appliziert werden.

Die Anwendung beider Mittel soll laut Zulassungsbescheid nach Warndienstaufruf und nur in hoch anfälligen Sorten in Verbindung mit den Befall fördernden Standort- und Witterungsverhältnissen erfolgen. Mit Hilfe von ackerbaulichen Maßnahmen (Förderung der Strohrotte, Vermeidung von Selbstfolge, Anbau von Maissorten mit geringer Anfälligkeit) können diese Pilzkrankheiten sehr wirkungsvoll eingedämmt werden.

Kontrollieren Sie weiterhin die Kartoffelschläge auf Befall durch Krautfäule. Zur Vermeidung von Resistenzbildung ist beim Fungizideinsatz auf einen sinnvollen Wirkstoffwechsel zu achten. Zunehmend treten auch Alternaria-Symptome in den Kartoffelbeständen auf. Bei Befall sollten für die kommende Behandlung entweder Mittel mit einer Nebenwirkung gegen diesen Erreger (Mancozeb-haltige Präparate) oder in Abhängigkeit vom Befallsausmaß und Sortenanfälligkeit die Alternaria-potenten Fungizide wie Ortiva, Signum oder Revus Top zur Anwendung kommen.

Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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