Nur ein gutes Dutzend Weingüter hatte bei der Weinlese im Herbst vereinzelt Trauben an den Rebstöcken hängen lassen, um daraus
Eiswein pressen zu können.
Das ist allerdings nur möglich, wenn es in den Weinbergen mindestens minus sieben Grad Celsius kalt ist. Denn der likörähnliche, süße Wein darf nur gefroren geerntet und gepresst werden. Und nach knackigen Minustemperaturen sieht es - zumindest in den kommenden zwei Wochen - nicht aus. Manche
Winzer hoffen deshalb auf einen klirrenden Januar.
«Der Eiswein hätte den grandiosen Jahrgang 2015, den wir bereits im Keller haben, komplettiert. Aber es wird dieses Jahr von uns keinen Eiswein geben», sagte Winzer Christian Reiss, der auch Reben in der berühmten Lage Würzburger Stein hat. Das gäben die Trauben nicht mehr her. «Dafür war es in den vergangenen Wochen zu feucht und zu warm.» Eine hervorragende Trockenbeerenauslese sei aber durchaus drin.
Gerade für renommierte Weingüter ist der sehr teure Eiswein ein wichtiges Aushängeschild. Doch die Klimaveränderungen machen es den Winzern schwerer. 2013 musste die
Eisweinlese wegen der zu warmen Temperaturen in Franken komplett ausfallen.