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10.06.2016 | 13:00 | Ackerbau 

Soja und Erbsen: Guter Zeitpunkt für Bekämpfungsmaßnahmen

Karlsruhe - Soja und Erbsen kommen aufgrund der Witterung gehörig unter Druck. In beiden Kulturen stehen deshalb wichtige Maßnahmen an.

Bekämpfungsmaßnahmen Soja
(c) proplanta
Soja ist noch in der Blattentwicklung (am Hauptspross). Sollten in Einzelbeständen Unkräuter wie Amarant, Franzosenkraut oder häufiger Kamille sowie Kletten- und Knötericharten Probleme bereiten, ist jetzt die letzte Chance Harmony SX+Du Pont Trend einzusetzen. Quecken (ab 15-20 cm Höhe) und Hirsen können jetzt mit Focus Ultra+Dash E.C. oder Fusilade Max beseitigt werden. Gegen vorhandene Distelplatten besteht in Soja keine Möglichkeit der chemischen Bekämpfung!

Hinweis: Ab Juni muss auf Fraß durch Distelfalterraupen geachtet werden!

Achtung:
Basagran darf seit Dezember 2015 nicht mehr in Soja eingesetzt werden!

Erbsen sind meist sauber, 40-50 cm hoch und mitten in der Blüte. Einzelne, sehr frühe Blüten, blühen schon ab und zeigen die ersten kleinen Schötchen. Gebietsweise sind Distelplatten ein Problem, für die es in der Erbse aber leider keine Lösung gibt. Hier hilft nur die Hacke.

Hinsichtlich tierischer Schädlinge scheinen natürliche Gegenspieler (v.a. Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen) die Läuse (ab 10 bis 15 Läusen/Trieb) derzeit gut unter Kontrolle zu haben. Blattrandkäfer sind bisher nicht von sehr großer Bedeutung.

Besonders für Vermehrungsflächen könnte interessant sein, dass gestern die Behandlungsschwelle für Erbsenwickler, nämlich 10 Wickler in 4 Tagen je Klebefalle, erreicht wurde. Das bedeutet, dass in 8 bis 10 Tagen – sofern notwendig eine Behandlung (z.B. mit Karate Zeon, Lambda WG, Shock Down, Kaiso Sorbie) eingeplant werden sollte. Dann sind die meisten Eier gelegt und die ersten Räupchen schon am Schlüpfen. Das ist der optimale Behandlungszeitpunkt.

Dieses Jahr fällt für die Erbse das für eine Botrytisinfektion (Grauschimmel) kritische Entwicklungsstadium der Blüte tatsächlich zusammen mit einer dafür günstigen Witterung. Wer wertvolle Vermehrungsflächen absichern will, könnte dies z.B. mit 0,8 l/ha Ortiva tun.

(Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 10.06.2016)
LTZ Augustenberg
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