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06.10.2015 | 14:00 | Rückblick 

UFOP fördert Rapsanbau seit 25 Jahren

Hannover - Biokraftstoffe und Rapsspeiseöl sind zur Selbstverständlichkeit geworden, daran hat die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) in den vergangenen 25 Jahren maßgeblich mitgewirkt.

Rapsanbau in Deutschland
(c) proplanta
Beim Festakt zum Jubiläum blickten Gründer und Ehrengäste nun auf die Erfolgsgeschichte des Verbandes zurück.

„Ein Meilenstein war die Freigabe aller neuen Dieselmotoren des VW-Konzerns Ende 1995. Bereits Ende der neunziger Jahre ist Deutschland Marktführer bei Biokraftstoffen geworden“, erinnert der stellvertretende UFOP-Geschäftsführer Dietmar Brauer.

Auch die Entwicklung von Rapsspeiseöl bis zu einem Marktanteil von 40 Prozent ist Brauer zufolge dynamisch verlaufen. In der Küche musste das Rapsöl lange gegen den schlechten Ruf ankämpfen, durch Erucasäure und Glukosinolate gesundheitsschädlich und bitter zu sein. Ein bedeutender Züchtungserfolg von sogenanntem 00-Raps in den 1970er Jahren befreite das Öl davon. Durch die besonders vorteilhafte Zusammensetzung der Fettsäuren und Geschmacksneutralität und die Bemühungen der UFOP erfreut es sich heute großer Beliebtheit.

Der Rapsanbau in Deutschland erreichte 2007 seinen Höhepunkt mit 1,55 Millionen Hektar. Durch die stufenweise Reduzierung der Steuerbegünstigung erhielt der Reinkraftstoff aus Raps anschließend allerdings einen deutlichen Dämpfer. Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit knapp 1,4 Millionen Hektar Raps angebaut, davon entfielen 120.000 Hektar auf Niedersachsen.

Die Verunsicherung der Landwirte durch das Verbot neonikotinoid-haltiger Beize und enttäuschende Hektarerträge lassen die Landwirte zögern. Die Rapsaussaat in diesem Jahr ist abgeschlossen, vor allem die Ölmühlen hoffen auf stabile Zahlen. Trotz der Schwierigkeiten im Anbau und der Vermarktung dürfte Raps ein wichtiges Glied in der Fruchtfolge vieler Landwirte bleiben, meldet der Landvolk-Pressedienst.

Den Forschungs- und Optimierungsbedarf hat das Zukunftsforum der UFOP abgesteckt. Züchtungen, die es ermöglichen den Düngemittel- und Pflanzenschutzeinsatz zu reduzieren und eine Weiterentwicklung von Biokraftstoffen sollten demnach unbedingt verfolgt werden.

Der UFOP-Vorsitzende Wolfgang Vogel möchte dabei die mittel- bis langfristige Entwicklung im Blick behalten und die Absatzperspektiven für Rapsextraktionsschrot, Körnerleguminosen und Rapsöl für die Humanernährung verbessern. Bis zum Jahr 2040 erwartet Forumssprecher Prof. Bernhard Schäfer eine Ausdehnung des deutschen Raps- Leguminosenanbaus um 850.000 Hektar. (LPD)
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