M. Kamm, die Pflanzenschutzexpertin im Landkreis Heilbronn sieht, dass es heuer umso wichtiger ist, die Rübenschläge genau unter die Lupe zu nehmen bevor eine Behandlungsentscheidung gefällt werden kann. Sie hält fest, dass nur dann objektiv entschieden werden kann, ob eine Behandlung notwendig ist oder nicht. (c) proplanta
Teilweise ist auch Ramularia zu finden. Das Interessante dabei ist, dass an den betroffenen Blättern bisher meist nur ein einzelner Fleck zu finden ist. Besonders stark befallene Blätter sind vor allem dort zu finden wo bisher noch kein Fungizid ausgebracht worden ist.
In der Region sind inzwischen wohl die meisten Rübenschläge mindestens einmal behandelt worden. Ab sofort wird damit die Schadensschwelle für eine evtl. notwendige Folgebehandlung interessant. Diese liegt in KW 32 noch bei 15% erkrankter Blätter. Ab Mitte August – also ab kommenden Montag – steigt sich dieser Wert auf 45%.
Tipp: Zur Durchführung von Behandlungsmaßnahmen stehen weiterhin alle bekannten Azol-Fungizide, wie Spyrale, Juwel (Zulassung verlängert bis 30.04.20), Duett Ultra oder Rubric zur Verfügung. Im Falle, dass jetzt Ortiva (Strobilurin) zum Einsatz kommt sollte dieses Mittel unbedingt mit einem Azol kombiniert werden. Ganz wichtig ist, dass in einer der Folgebehandlung nicht dasselbe Fungizid eingesetzt wird wie bei der ersten Behandlung.
Hinweis: In den Rüben sind bisher nur ganz wenige Läuse zu finden. Diese werden durch Nützlinge (Marienkäfer, Schwebfliege) ausgezeichnet kontrolliert. An den 100 bonitierten Blättern saß in dieser Woche keine Laus. Der Einsatz eines Insektizids ist damit nicht notwendig!
(Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 11.08.2016)