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20.03.2014 | 13:50 | Pflanzenschutzmittel 
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Pestizide rauben Bienen die Orientierung

Berlin - Pflanzenschutzmittel verschlechtern Forschern zufolge die Orientierungsfähigkeit von Honigbienen und anderen bestäubenden Insekten.

Honigbiene
(c) proplanta
Schon kleine Mengen von Pestiziden wirkten sich auf das Nervensystem auch von Wildbienen und Hummeln aus, fand ein Team um den Neurobiologen Prof. Randolf Menzel von der FU Berlin heraus. Die Ergebnisse wurden jetzt im Online-Fachjournal «PLOS ONE» veröffentlicht.

Bienen orientieren sich nach dem Sonnenkompass und entwickeln für ihre Flugrouten rund um den Bienenstock eine innere Landkarte. In dem Experiment testeten die FU-Forscher nun die Wirkung der beiden nach ihren Angaben derzeit verbotenen Pestiziden Imidacloprid und Clothianidin sowie des Pflanzenschutzmittels Thiacloprid: Sie trainierten eine Gruppe Bienen zunächst darauf, eine Futterstelle 400 Meter entfernt vom Bienenstock direkt anzufliegen. Danach summten die Tiere wieder zurück.

Dann fingen die Forscher die Bienen nach dem Futtern ein, und ließen sie an versetzter Stelle frei: Nach dem Scheitern des direkten Heimflugs und kurzem Suchen orientierten sich die Bienen an ihrer inneren Landkarte neu und fanden trotzdem zum Stock zurück.

Als dritten Schritt bekamen die Bienen an der Futterstelle dann geringe Mengen Pestizide verabreicht: Jetzt fanden deutlich weniger Bienen den Weg zurück zum Stock - und diese oft nur auf Umwegen.

«Der Befund unserer Untersuchung ist deshalb von allgemeiner Bedeutung, weil der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, den sogenannten Neonicotinoiden, die das Nervensystem der Insekten beeinträchtigen und sie dadurch töten, kontrovers und heftig diskutiert wird», betonte Menzel. Allerdings seien die Ergebnisse bislang an einzelnen Bienen gesammelt worden und die Effekte auf ganze Bienenvölker noch nicht untersucht. (dpa)
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Kommentare 
Paul schrieb am 01.04.2014 18:30 Uhrzustimmen(156) widersprechen(113)
Liebe Kritiker, möchtet ihr eure Argumente nicht in Worte fassen?
Paul schrieb am 21.03.2014 17:49 Uhrzustimmen(95) widersprechen(156)
Der Bericht schließt mit dem Hinweis: "Allerdings seien die Ergebnisse bislang an einzelnen Bienen gesammelt worden und die Effekte auf ganze Bienenvölker noch nicht untersucht." Nun, die Bienengefährlichkeit von Pflanzenschutzmiteln wird auch nur an Einzeltieren ermittelt und nicht am Bienenvolk! Daher heißt es dann auch Bienengefährlichkeit und nicht Bienenvolkgefährlichkeit. Unter diesem Aspekt ist der abschließende Hinweis nicht angebracht; oder war um den Hinweis auf die gleichfalls ausstehende Untersuchung der Bienenvolkgefährlichkeit bei Pflanzenschutzmitteln zu ergänzen.
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