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22.06.2010 | 08:59 | Imkerei 

Stadtimkerei - alternative Bienenhaltung für die Zukunft?

Bonn - Seit zwei Jahren steigen die Imkerzahlen in Deutschland erfreulicherweise. Das Interesse für Naturthemen ist enorm hoch und Menschen reagieren zunehmend sensibel auf die Gefährdung der flächendeckenden Bestäubung durch sinkende Bienenvölkerzahlen.

Stadtimkerei
Bemerkenswert ist, dass dieser Trend vor allem in städtischen Bereichen zu finden ist. Denn die meisten deutschen Großstädte sind im Gegensatz zum ländlichen Raum heute Bienenparadiese. Parks, Baumalleen, Grünanlagen, Kleingärten, Friedhöfe, Balkone und Naherholungsgebiete bieten Bienen und anderen Insekten ein reichliches Nahrungsangebot. Auf dem Land finden sie an ihrem Standort häufig nur ausgeprägte Monokulturen, die wenige Tage oder Wochen in Blüte stehen. Der großflächige Maisanbau zur Biomassegewinnung ist ein Beispiel dafür.

„Die Zunahme der Stadtimkereien ist für uns sehr erfreulich, kann aber langfristig nicht die Lösung für die deutsche Bienenzucht sein,“ sagt Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.). „Nur die breite Streuung von Imkereien über das gesamte Bundesgebiet garantiert die flächendeckende Bestäubung, deren monetärer Wert für die Volkswirtschaft jährlich rund zwei Milliarden Euro beträgt. Dementsprechende Fördermöglichkeiten von Agrarumweltprogrammen für Landwirte könnten dazu beitragen, dass das Nahrungsangebot für Blüten bestäubende Insekten auf dem Land verbessert wird.“ meint Maske.

Auf Initiative der Evangelischen Akademie und des D.I.B. tauschten sich jetzt auf einer Fachtagung im niedersächsischen Loccum Wissenschaftler, Mediziner, Imker, Forstbeamte, Saatguterzeuger, Landwirte, Obsterzeuger und Behörden zum Thema Biodiversität und Bestäuber aus. (Infos dazu hier)

Für erfolgsversprechend hält der D.I.B. u. a. das Forschungsprojekt „Biomasseaufwuchs aus Blühpflanzen“ der LWG Veitshöchheim. Die erste Projektphase untersucht noch bis Ende des Jahres primär die Biomassegewinnung durch Alternativpflanzen im Vergleich zum Mais. Erste Ergebnisse lassen bereits die positiven Auswirkungen auf Bienen bezüglich ihrer hohen Leistungsfähigkeit erkennen. Die zweite Phase, die ein Monitoring für Wildtiere und Bienen beinhaltet, soll ab 2011 laufen.

Mehr zum Thema hier. (dib)
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