Freilaufen und -springen: Abstand halten! (c) proplanta
Manche Pferdebesitzer möchten ihren Tieren weiteren Auslauf bieten und lassen sie in der Reithalle Freilaufen oder Freispringen. Damit dies unfallfrei geschieht, sollten einige Sicherheitsaspekte beachtet werden. Als oberster Sicherheitsaspekt beim Freilaufen ist zu beachten, dass das Pferd beim Loslassen stets zur Führperson zu wenden ist, um nicht hinter das eventuell davon stürmende und auskeilende Tier zu geraten.
Tipps zum Treiben
Zum Treiben des Pferdes sind zunächst zwei Peitschenführer, jeweils einer auf einem Zirkel, ratsam. Als weitere Sicherheitsmaßnahme können die Zirkel jeweils mit Absperrband begrenzt werden, wodurch eine Mensch-Tier-Trennung geschaffen werden kann. Vorteilhaft ist dabei eine kleine Halle von 15 x 30 Metern. Mit Hilfe von Absperrmaterial kann ein begrenzter Zirkel geschaffen werden, der sich beim freien Laufen sehr gut zur Vorbereitung des Longierens von jungen Pferden eignet. Immer ruhig agieren Bleibt das Pferd in einer Ecke stehen, muss es mit Abstand und Ruhe wieder herausgetrieben werden. Stets muss das Tier und seine Reaktion dabei im Blick des 2 Peitschenführers sein, der in der Lage sein muss, die Verhaltensweisen des Pferdes zu erkennen und zu verstehen.
Barrieren eventuell nachrüsten
Absperrungen sollten mindestens 1,60 Meter, besser 1,80 bis 2,00 Meter hoch sein. Dies sollte vor allem in Reithallen bedacht werden, deren Bandengestaltung den Pferden ein Überspringen ermöglicht. Oftmals sind hier Nachrüstungen erforderlich. Überdies sind Spiegel und Fenster, in denen sich die Pferde sehen können, abzudecken oder es sollten Sichtbarrieren geschaffen werden.
Sicher Freispringen lassen
Beim Freispringen ist ebenfalls absolute Ruhe angesagt und es sollte niedrig begonnen werden. Um beim Freispringen ein Stehenbleiben, Umdrehen oder Ausbrechen des Pferdes zu vermeiden, muss es stets mit ausreichendem Sicherheitsabstand und zügig vom Peitschenführer motiviert werden. Ziel ist ein willig-flüssiges und aufmerksames Überwinden der Hindernisse. Dabei muss der Peitschenführer konzentriert arbeiten, das Pferd im Blick haben und Reaktionen des Pferdes richtig deuten können. Ein um die Hand gewickelter Strick kann durch die Verwendung eines kurzen Stricks verhindert werden. Dieser wird so gehalten, dass lediglich das Öffnen des Daumens das Pferd loslässt.
Beim Loslassen des Pferdes vor der Sprunggasse ist seitlich wegzutreten. Adäquates Hindernismaterial sollte selbstverständlich sein. Außerdem sollten Sicherheitsauflagen – vor allem für hintere Stangen von Hoch-Weit-Sprüngen – genutzt werden. (SVLFG)