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22.05.2015 | 08:43 | Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit 
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Bauernverband kritisiert Artenschutzreport

Berlin - Heute wirtschaften die Landwirte nachhaltiger und können die Ernährung der Weltbevölkerung besser sichern als noch vor 150 Jahren, erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) anlässlich der Vorstellung des ersten Artenschutzreports des Bundesamtes für Naturschutz.

Artenschutz in der Landwirtschaft?
(c) proplanta
Keine Form einer auf Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit ausgerichtete Landwirtschaft könne die Artenvielfalt des 19. Jahrhunderts gewährleisten, die häufig vom Naturschutz als Maßstab herangezogen werde. Damals war die Vielfalt der Arten durch Übernutzung und Degradation der Böden als Folge einer nicht nachhaltigen Landbewirtschaftung entstanden.

Das Bundesamt dürfe den anhaltenden Flächenverlust der Landwirtschaft nicht ignorieren, der das eigentliche Problem darstellt. In Deutschland sind in den letzten 20 Jahren über 860.000 ha Fläche durch Siedlungen und Verkehr verloren gegangen. Verschärfte Flächenkonkurrenz und Verlust von Lebensräumen für Flora und Fauna sind die Folge.

Heute kann die Landwirtschaft mehr Artenvielfalt über Vertragsnaturschutz, Agrarumweltprogramme und andere kooperative Instrumente erreichen. Die Bauern seien dazu bereit und hätten dies auch in zahlreichen Programmen mehr als bewiesen, hob der DBV hervor.

Deshalb sei es nicht nachvollziehbar, wenn das Bundesamt ständig neue und zusätzliche Gesetze und Schutzgebiete fordere. „Die vergangenen 20 Jahre haben bewiesen, dass Naturschutz über Verbote gescheitert ist“, stellte der DBV fest. Bestes Beispiel sei die im Artenschutzreport erneut erhobene Forderung nach strengeren Regelungen zur Verhinderung des Umbruchs von Grünland.

Das aktuelle Urteil des Europäischen Gerichtshofes zeige, dass mit zunehmenden Auflagen zum Erhalt von Grünland eher das Gegenteil erreicht werde. Die Landwirte seien angesichts der knappen Flächen dann gezwungen, das Entstehen neuer Grünlandflächen zu verhindern. Beim Naturschutz müsse endlich ein Umdenken stattfinden und eine echte Kooperation mit der Landwirtschaft gesucht werden, mahnte der DBV.

Auf Verwunderung stößt beim DBV, dass mit Wolf und Biber zwei Beispiele für vermeintlich erfolgreichen Naturschutz angeführt werden, deren Verbreitung in Gesellschaft und Landwirtschaft zum Teil auf erheblichen Widerstand trifft. Gerade diese beiden Arten würden zeigen, dass der Naturschutz nicht gegen die Sorgen von Bürgern, Landwirten und Grundeigentümern betrieben werden dürfe. (dbv)
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Kommentare 
naturfreund schrieb am 25.05.2015 08:41 Uhrzustimmen(97) widersprechen(97)
Auch wenn ich jetzt polemisch werde: Ich könnte "ausrasten" - ihr und nachhaltig. Das ist nicht lache. (Um hierbei keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Kleinbauern sind hier noch das kleinere Übel - und beziehe mich nur auf diese sogenannten Agrargenossenschaften und und Riesenmastbetriebe). Ich sehe es vor der eigenen Haustür: Allein dieses Jahr musste miterlebt werden, wie mindestens drei mehr oder weniger große Wiesenflächen gepflügt und geeggt wurden, um dort Feldplatterbsen u.a. anzubauen. Wobei diese Flächen über Jahre als Extensivmahdwiesen genutzt wurden. In einem benachbarten FFH gebiet besteht fast kein Gehölz mehr und bestehen auch keine Anstalten, da irgendetwas dagegen zu tun. Eine weitere ehemalige wechselfeuchte Wiese in einem Nachbarort wird - immmer intensiver mit den holden "Abprodukten" des benchbarten Kuhstall´s gedüngt. Das ganze Frühjahr über fuhren die tollen Wagen mit den gelben Kästen und den Armen daran über die Felder. Ich habe mir angeschaut was noch unter den Getreide (es wird wohl Weizen sein) am Leben war - ein toter Boden (nackt). Es könnte noch mehr aufzählen, dann wirde alles noch länger werden. Das alles innerhalb dieses Frühjahrs. Und ihr nennt euch nachhaltig. Ich spucke darauf!!!!! Kleine Frage zum Schluss: Warum habt nicht gegen das Verschwinden eurer Flächen gekämpft und doch mit "offenen Armen" es noch begrüßt, wenn eure Länder für ein bischen Geld in Gewerbegebiete und Wohngebiete umgewandelt werden ??? Also macht nicht die Falschen zu Übeltätern - also sprich: "Fasst selber an eure eigene Nase". Mit besten Grüssen
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