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04.07.2015 | 19:19 | Klimaschutz 

China will Treibhausgase stärker reduzieren

Peking/Paris - Im Kampf gegen die Erderwärmung will China den Ausstoß von Treibhausgasen stärker als bisher geplant reduzieren.

Klimaschutz
Wie stark sich die Erde erwärmt, hängt maßgeblich von China ab. Die Regierung kündigt für den Weltklimagipfel in Paris größere Anstrengungen an. Ein erster Schritt - aber zu wenig und zu spät? (c) Jörg Engel - fotolia.com
Umweltschützer bezeichneten das Versprechen Pekings am Mittwoch als einen «guten Anfang», dem aber noch weitere Taten folgen müssten. Der weltgrößte Energieverbraucher hatte am Vortag für den Weltklimagipfel im Dezember angekündigt, seine Emissionen gemessen an der Wirtschaftsleistung bis 2030 um 60 bis 65 Prozent gegenüber 2005 reduzieren zu wollen. Ferner soll der Ausstoß von Kohlendioxid möglichst vor 2030 den Höhepunkt erreichen.

China leiste damit einen Beitrag «für die globale Klimasicherheit», lobte der WWF in einer Mitteilung. Die Naturschutzorganisation hofft, dass Peking so auch dem Markt für erneuerbare Energie zu einem weiteren Aufschwung verhelfen kann. Mit rund 81 Milliarden US-Dollar investierte China bereits im vergangenen Jahr weltweit das meiste Geld in saubere Energie, wie aus einer Bloomberg-Studie hervorgeht.

Die Umweltorganisation Germanwatch nannte die neuen Zusagen Chinas einen «Meilenstein». Die vorliegenden Länderpläne zeigten allerdings, dass weitere Anstrengungen erforderlich seien. «Es reicht nicht, das Zwei-Grad-Limit immer wieder zu beschwören. Ab jetzt muss es auch darum gehen, die Ziele der großen Länder nachzubessern», sagte Geschäftsführer Christoph Bals. «Auch die EU ist da gefordert.»

Die neuen Klimaziele hatte Regierungschef Li Keqiang am Dienstag bei seinem Besuch in Paris verkündet. Nach den neuen Zusagen soll auch der Anteil der nicht-fossilen Energie in China bis 2030 von heute 11,2 auf 20 Prozent steigen. In den bisherigen Zielen von 2009 waren 15 Prozent bis 2020 angestrebt worden. Auch sahen die früheren Zusagen eine Verringerung der Kohlendioxidmissionen gemessen an der Wirtschaftsleistung bis 2020 um 40 bis 45 Prozent gegenüber 2005 vor. Davon sind heute schon 33,8 Prozent erreicht.

In Paris soll Ende des Jahres ein verbindliches Abkommen über die Verringerung der Treibhausgas-Emissionen für mehr als 190 Staaten erzielt werden. Ziel soll eine Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit sein. In dem Papier, das China jetzt für den Weltklimagipfel vorlegte, werden die Versprechen als «äußerste Bemühungen» der zweitgrößten Volkswirtschaft zur Bewältigung der Erderwärmung beschrieben.

Mit den neuen Zielen muss China seinen Kohlendioxidausstoß zwischen 2005 und 2030 um jährlich 3,6 bis 4,1 Prozent verringern, hob Li Junfeng vom chinesischen Zentrum für Klimastrategie (NCSC) hervor. Das sei schneller als die Pläne der USA oder der Europäischen Union. Als größter Kohleverbraucher ist China auch der größte Kohlendioxidproduzent der Welt.

Experten wiesen darauf hin, dass China längst auf dem besten Weg sei, seine bisherigen, eher moderaten Ziele zu erfüllen. Auch werde das langsamere Wirtschaftswachstum und der laufende Strukturwandel weg von umweltverschmutzenden Industrien und hin zu einer nachhaltigeren Entwicklung den CO2-Ausstoß weiter bremsen. Jüngste Studien rechnen damit, dass Chinas Ausstoß von Kohlendioxid nicht erst 2030 wie jetzt in Aussicht gestellt, sondern bereits 2025 oder vielleicht sogar früher seinen Höhepunkt erreichen werde. (dpa)
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