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26.11.2014 | 13:10 | Wetterrückblick 

Herbst 2014: Höchste Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnung

Wien - 2014 bringt den wärmsten Herbst der letzten 247 Jahre.

Herbstwetter 2014
(c) proplanta
„Österreichweit gesehen liegt der Herbst 2014 um 2,2 °C über dem vieljährigen Mittel", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „damit übertrifft er den bisherigen Spitzenreiter, den Herbst 2006, um 0,2 °C."

Der meteorologische Herbst 2014 setzt sich aus drei überdurchschnittlich warmen Monaten zusammen: Der September lag um 0,7 °C über dem Mittel, der Oktober um 2,2 °C und der November war um 3,8 °C überdurchschnittlich warm. Die höchste Temperatur in diesem Herbst wurde am 19. September in Salzburg-Freisaal gemessen: 28,5°C. Die tiefste Temperatur in den Niederungen gab es am 20. Oktober mit minus 5,7 °C in Weitensfeld (K).

Beim Niederschlag brachte der Herbst 2014 große regionale Unterschiede. ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik: „Relativ trocken war es in diesem Herbst in Vorarlberg und im Außerfern, mit 15 bis 30 Prozent weniger Niederschlag als im vieljährigen Mittel. Im Großteil Österreichs gab es dagegen um meist 15 bis 75 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel. Stellenweise war es sogar um bis zu 115 Prozent zu nass, vor allem in den sonst oft so trockenen Regionen im Weinviertel, im Wiener Becken und Nordburgenland."

Der Herbst 2014 im Detail

Temperatur

Seit dem Beginn der Temperaturaufzeichnungen der ZAMG im Jahr 1767 hat es in Österreich noch nie einen so warmen meteorologischen Herbst gegeben wie im Jahr 2014. Im Flächenmittel lag die Lufttemperatur vom 1. September bis zum 30. November um 2,2 °C über dem klimatologischen Mittel 1981-2010. Damit wurde die bisherige Höchstmarke aus dem Jahr 2006 um 0,2 °C übertroffen. Zustande kam dieser neue Temperaturrekord für den Herbst durch einen um 0,7 °C zu warmen September, einen um 2,2 °C zu warmen Oktober und einen um 3,8 °C überdurchschnittlichen November. Die größten Abweichungen traten relativ gleichmäßig verteilt über das gesamte Bundesgebiet auf.

So wurden in den Föhngebieten von Ober- und Niederösterreich Abweichungen von plus 2,5 bis 3,1 °C gemessen. Aber auch im Waldviertel, in Teilen Kärntens und der Südsteiermark reichten die Abweichungen zum Mittel von plus 2,5 bis 2,9 °C. Im Weinviertel und punktuell in Oberösterreich lagen die Abweichungen zwischen plus 1,5 und 2,0 °C. In den hochalpinen Gipfelregionen betrug die Abweichung plus 2,1 °C. Hier war es, nach 2006 und 2011 auch „nur" der drittwärmste meteorologische Herbst.

Niederschlag

In Österreich fiel im Herbst 2014 um 20 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel 1981-2010. Somit liegt die Niederschlagverteilung gemittelt über das gesamte Bundesgebiet innerhalb der normalen statistischen Schwankungsbreite. Setzt man den Fokus aber auf bestimmte Regionen, gibt es jedoch erhebliche Unterschiede. Denn im Weinviertel, Wiener Becken, Nordburgenland und in Wien fiel in diesem Herbst um 45 bis 115 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel. Vom Lesachtal bis ins Burgenland und im westlichen und südlichen Niederösterreich sowie im Salzkammergut registrierte die ZAMG (verglichen mit dem Mittel 1981-2010) um 15 bis 45 Prozent mehr Niederschlag. Im Außerfern und in Vorarlberg blieb es mit einem Defizit von 15 bis 30 Prozent etwas trockener als das klimatologische Mittel.

Schnee

Trotz der teils hohen Niederschlagsmengen herrschten wegen den hohen Temperaturen im Herbst in fast allen Regionen unterdurchschnittliche Schneeverhältnisse. Sowohl bei den aufsummierten Neuschneehöhen als auch bei den Schneedeckentagen gab es deutliche Defizite. Vor allem unterhalb von 1.000 m Seehöhe gab es selten oder überhaupt keine Schneedecke. In Obertauern gab es nur 11 statt 40 Tage mit einer durchgehenden Schneedecke, in Bad Gastein 3 statt 17 Tage, in Innsbruck 0 statt 2 oder in Wien 0 statt 2.

Sonne

Trotz der sehr milden Temperaturen war die Ausbeute an direktem Sonnenschein teils unterdurchschnittlich. Verglichen mit dem klimatologischen Mittel gab es im Flächenmittel in Österreich um fünf Prozent weniger Sonnenschein. Von Kärnten über die Südsteiermark bis ins Waldviertel schien die Sonne um 10 bis 20 Prozent kürzer als im vieljährige Mittel. Weiter im Westen und in den höheren inneralpinen Lagen entsprach die Sonnenscheindauer dem vieljährigen Mittel oder übertraf diese etwas. (ZAMG)

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