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19.09.2016 | 12:15 | Luftschadstoffe 

Waldböden oft zu sauer

Duisburg/Schmallenberg - Über 30 Jahre nach der Debatte um das «Waldsterben» sind in Nordrhein-Westfalen Kalkungen von Waldböden zur Verringerung der Säurebelastung weiterhin notwendig.

Waldboden
Luftschadstoffe wie Stickoxide oder Schwefeldioxid können Säuren bilden. Regnet es, gelangen sie in den Boden und tragen zur Versauerung bei. Als Gegenmittel wird Kalk eingesetzt. In Duisburg verteilt derzeit ein Hubschrauber den Kalk über einem Privatwald. (c) proplanta
«Es ist immer noch Säureeintrag da», sagt Waldexperte Ferdinand Drescher vom Forstamt Oberes Sauerland in Schmallenberg. In den vergangenen Jahrzehnten sei die Belastung deutlich zurückgegangen, heißt es bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Die Belastung mit Stickoxiden sei aber trotz technischer Fortschritte durch die Zunahme des Verkehrs weiterhin hoch, sagt Axel Freude vom SDW-Landesverband.

Derzeit wird ein 600 Hektar großer Privatwald des Grafen Spee im Duisburger Süden gekalkt. Ein Hubschrauber verstreut je Hektar drei Tonnen Kalk, also 300 Gramm je Quadratmeter Waldboden. Einen Großteil der Gesamtkosten in Höhe von 150.000 Euro übernehmen Land und EU. «Der Kalk kommt direkt aus einem Kalksteinbruch», erklärt Revierförster Klaus Weinem.

Laut Drescher sind in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen jeweils 4.500 bis 5.000 Hektar Privatwald gekalkt worden. Zum Vergleich: In den 90er Jahren waren es auch schon mal 14.000 Hektar. Es handele sich um eine Schutzkalkung, um den Säureeintrag abzupuffern. «Wir haben schon eine gewisse Verbesserung.

Nichtsdestotrotz ist aber immer noch eine hohe Belastung da.» Verteilt werde kohlensaurer Magnesiumkalk. «Auf vielen Flächen ist das eine Maßnahme zur Waldbodenverbesserung. Die Bäume werden stabiler, weil sie intensiveres Wurzelsystem bilden können.»

Doch nicht nur die Bäume profitieren: «Wir konnten beobachten, dass sich die Humusform verbessert hat», sagt Axel Freude. Auch die Bedingungen für Bodenlebewesen und bestimmte Bodenpflanzen seien besser
dpa/lnw
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