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09.05.2010 | 17:14 | Schlafforschung 

Chronischer Schlafmangel erhöht Sterberisiko

Coventry - Weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht können zu einem frühen Tod führen, warnen britische und italienische Wissenschaftler.

Chronischer Schlafmangel erhöht Sterberisiko
Menschen, die regelmäßig so wenig schlafen, sterben mit einer zwölf Prozent höheren Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Zeitraumes von 25 Jahren. Als ideal werden sechs bis acht Stunden angesehen.

Zusätzlich haben die Forscher einen Zusammenhang zwischen mehr als neun Stunden Schlaf und einem frühen Tod gefunden. Zuviel Schlaf gilt aber eher als ein Marker für eine schlechte Gesundheit. Details der Untersuchungen, für die die Daten von 1,5 Mio. Menschen aus 16 Studien ausgewertet wurden, sind im Fachmagazin Sleep erschienen.


Zusammenhang zwischen Schlaf und Sterblichkeit

Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen Schlaf und Sterblichkeit über die Auswertung von Studien aus Großbritannien, Amerika, Europa und Ostasien. Ein früher Tod durch alle möglichen Ursachen hing immer mit entweder zu wenig oder zu viel Schlaf zusammen.

Francesco Cappuccio, Leiter des Sleep, Health and Society Programme an der University of Warwick, erklärte, dass die moderne Gesellschaft eine graduelle Verringerung der Schlafmenge erlebt. Dieses Muster sei bei Menschen, die Vollzeit arbeiten, stärker ausgeprägt. Es lege nahe, dass längere Arbeitszeiten und Schichtarbeit dafür verantwortlich sind. Gleichzeitig geht laut dem Wissenschaftler die Verschlechterung des Gesundheitszustandes häufig mit längeren Schlafphasen einher.

Sollte der Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Tod tatsächlich kausal sein, entspräche er laut BBC 6,3 Mio. Sterbefällen allein in Großbritannien. Betroffen davon wären Menschen über 16 Jahren. Cappuccio betonte, dass weitere Studien erforderlich seien, um genau zu verstehen, warum der Schlaf für die Gesundheit so wichtig zu sein scheint.


Schlaf als Lackmuspapier für Gesundheit

Jim Horne vom Loughborough Sleep Research Centre argumentiert, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen könnten. Schlaf sei nur das Lackmuspapier für die physische und psychische Gesundheit. Der Schlaf werde durch viele Krankheiten und Voraussetzungen beeinflusst. Dazu gehörten zum Beispiel auch Depressionen.

Mehr Schlaf müsse nicht unbedingt bedeuten, dass jemand besser oder länger lebe. Weniger als fünf Stunden pro Nacht legten aber eher nahe, dass etwas nicht stimme. Das reiche für die meisten Menschen nicht. Schläfrigkeit während des Tages erhöhe zudem das Risiko eines Unfalls im Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen. (pte)
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