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Demnach haben junge Frauen, die zu Beginn der Pubertät an den Programmen PriMa und Torera teilgenommen haben, zehn Jahre danach noch einen höheren Körperselbstwert als Altersgenossinnen ohne ein solches Präventionsprojekt, wie das Klinikum am Freitag berichtete.
Ein niedriger Körperselbstwert sei einer der Hauptrisikofaktoren für Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie, erklärte der Psychologe Uwe Berger. Die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper zu steigern, sei daher ein wichtiger Schutz.
Allein an Magersucht erkrankten in Deutschland fünf Prozent der Mädchen und ein Prozent der Jungen im Alter von 14 bis 24 Jahren. Patienten mit Essstörungen hätten zudem oft weitere psychische Leiden wie Depressionen oder Angststörungen.
Laut Berger ist es aber falsch, wenn Eltern oder Lehrer Teenager mit Schockbildern etwa von Magermodels konfrontieren. Dies könne eher das Gegenteil auslösen und Mädchen anstacheln, noch dünner zu werden.
Ziel müsse vielmehr sein, dass Kinder im geschützten Rahmen Selbsteinsicht entwickeln. Dazu habe das Institut für psychosoziale Medizin und Psychotherapie des Uniklinikums vor mehr als zehn Jahren verschiedene Programme für mehrere Unterrichtsstunden oder Projekttage entwickelt, in denen die Kinder etwa über Rollenspiele die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper lernen. Bisher hätten rund 1.300 Thüringer Schüler an mehr als 60 Schulen daran teilgenommen.