Eine Untersuchung der Stiftung Warentest hat ergeben, dass viele moderne Teemarken neben künstlichen Geschmacksstoffen auch Schadstoffe wie Pestizide, Schwermetalle und sogar krebserregende Giftstoffe enthalten. Wir haben uns gefragt: Wie gesund ist der grüne Tee?
Wie gesund ist der grüne Tee?In China wird grüner Tee schon seit langer Zeit als Heilmittel genutzt. Denn das blass grüne Gebräu soll Gesundheit pur sein und bei vielen verschiedenen Beschwerden wie
Müdigkeit, Rheuma oder Kopfschmerzen helfen. Doch ist Grüntee tatsächlich so gesund wie bisher angenommen?
Grüner Tee: WirkungMittlerweile belegen Hunderte von Studien, dass
grüner Tee eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit hat. Seine hervorragende Heilkraft beruht auf den wertvollen Inhaltsstoffen. Neben Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und vielen weiteren pflanzlichen Wirkstoffen, enthält grüner Tee hochwirksame
Polyphenole und sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidativ wirken und den Körper vor freien Radikalen, die zum Beispiel Krebs begünstigen, bewahren.
Grüner Tee: Wozu?Dem grünen Tee werden viele positive Wirkungen zugeschrieben. Unter anderem soll er sich positiv auf die Blase, die Nieren, die Haut, das Herz-Kreislaufsystem und auf das Allgemeinbefinden auswirken. Des Weiteren soll er beim Abnehmen helfen, den
Blutdruck und den Cholesterinspiegel senken, beruhigend wirken und gleichzeitig ein toller Muntermacher sein. Auch bei Hauterkrankungen wie Akne oder Kontaktekzemen kann grüner Tee helfen. Denn er besitzt ein geringes Allergiepotenzial und ist für die meisten Hauttypen geeignet.
Zudem hat sich der Grüntee-Extrakt, besser bekannt als Matcha-Tee, zu einem beliebten Modegetränk entwickelt und ist bereits für viele zu einer vollwertigen Alternative von Kaffee geworden. Mit 1-1,5 Teelöffel Matcha nimmt man in etwa dieselbe Koffeinmenge zu sich, die in einem Espresso steckt.
Klingt wie ein „Wunderelixier“ oder? Die Sache hat allerdings einen Haken: Die meisten Gesundheitsversprechen sind noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegt. Das heißt, sichere Beweise, ob grüner Tee tatsächlich so gesund ist, wie bisher angenommen fehlen.
Grüner Tee im Test: Mit Schadstoffen belastet?Und es kommt noch schlimmer. Eine Untersuchung der Stiftung Warentest sorgte Ende November 2015 für Wirbel unter Liebhaber des grünen Gebräus. Untersucht wurden 25 Teesorten aus Teegeschäften, Supermärkten und Bioläden, auf deren Schadstoffbelastung. Das erschreckende Ergebnis: Kein Tee war frei von Giftstoffen! Einige Sorten (darunter Markentees) waren sogar so stark mit Pestiziden und giftigen
Schwermetallen belastet, dass sie bei regelmäßigem Konsum die Gesundheit gefährden könnten, so das Urteil von Stiftung Warentest.
Grüner Tee: Schädlich statt gesund?Den Testern ist vor allem die hohe Belastung einiger Tees mit den potenziell krebserregenden Substanzen Anthrachinon und
Pyrrolizidinalkaloide (PA) aufgefallen. Bei einigen Produkten hätte bereits eine Tasse Tee pro Tag gereicht, um den empfohlenen Grenzwert von 0,42 Mikrogramm (einen gesetzlichen Grenzwert für PA gibt es bisher nicht), des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zu überschreiten. Am schlechtesten schnitt übrigens ein loser Grüner Tee (das Produkt „Gunpowder G 601“) aus dem Asia-Shop ab. In dem Tee konnten die Tester stark erhöhte
Rückstände von einem Pflanzenschutzmittel als auch Mineralölbestandteile nachweisen. Laut Tester hätte der Tee gar nicht mehr verkauft werden dürfen, da bei einem langfristigen und regelmäßigen Konsum ein potentielles Gesundheitsrisiko nicht auszuschließen ist. Der ausführliche Schadstofftest „Grüner Tee“ ist
hier abrufbar.
Grüner Tee: Was Sie wissen solltenOb grüner Tee den vielen Gesundheitsversprechen tatsächlich gerecht wird, konnte mit Studien noch nicht eindeutig belegt werden. Nichtsdestotrotz tut grüner Tee vielen Menschen gut! Was Sie über grünen Tee wissen sollten:
Grüner Tee, kaufen: Experten raten, bei normalem grünen Tee und Matcha, besonders auf das Herkunftsland des Tees zu achten. Das heißt: Kaufen Sie nur hochwertigen Grüntee mit Angabe des Erzeugerlandes, wenn möglich in Bio-Qualität. Der beste Schutz ist es den Tee von einem Händler zu beziehen, der den Tee selbst direkt vom Erzeuger importiert und nicht durch Zwischenhändler bezieht.
Grüner Tee, Schwangerschaft: Grundsätzlich dürfen Frauen während der
Schwangerschaft ohne Bedenken grünen Tee trinken, jedoch in einer vernünftigen Menge. Ein bis zwei Tassen täglich sind dabei ausreichend. Wichtig: Schwangere, Stillende sowie alle Grüntee-Liebhaber sollten öfter die Teemarke wechseln, um einer möglichen einseitigen Schadstoffbelastung zu entgehen.
Wie viel grüner Tee am Tag ist gesund? Ein Erwachsener sollte nicht mehr als fünf bis sechs Tassen grünen Tee pro Tag trinken. Denn in zu hohen Dosen könnte er sogar die Leber schädigen. Wichtig: Patienten die Betablocker einnehmen, sollten auf den Genuss von Grüntee verzichten. Die im grünen Tee und Grüntee-Extrakten (Matcha-Tee) enthaltenen Substanzen können die Wirkung des Medikaments beeinträchtigen. Auch während einer Chemotherapie oder einer Krebsdiät ist er aus diesem Grund tabu.
Grüner Tee - Zubereitung: Die beste Wirkung erzielen Sie, wenn Sie etwa zwei Gramm grünen Tee mit 200 Milliliter heißem Wasser (die ideale Wassertemperatur für die Zubereitung von Grüntee ist 80 Grad) übergießen. Lassen Sie den Aufguss nicht länger als 30 bis 90 Sekunden ziehen, damit er nicht bitter schmeckt. Grünen Tee mit frischen Blättern kann man bis zu dreimal aufgießen. Der zweite oder dritte Aufguss soll sogar noch besser schmecken als der Erste.