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08.06.2014 | 15:19 | Wegweiser 

23.000 Kilometer Wanderwege im Schwarzwald ausgewiesen

Freiburg - Georg Keller und seine Mitstreiter weisen Wanderern und Spaziergängern den rechten Weg.

Wanderwege im Schwarzwald
(c) proplanta
Der Präsident des Schwarzwaldvereins ist verantwortlich für insgesamt 23.000 Kilometer Wanderwege, die den ganzen Schwarzwald durchziehen.

Der Verein hat die Wege einheitlich und flächendeckend mit Hinweisschildern markiert. So ist garantiert, dass niemand die Orientierung verliert.

Der Schwarzwaldverein mit Sitz in Freiburg ist der älteste und nach dem Schwäbischen Albverein zweitgrößte Wanderverein Deutschlands. An diesem Samstag (7. Juni) feiert er sein 150-jähriges Bestehen.

«Es ist reichlich Bewegung im Wald. Ziel muss sein, sie in geordnete Bahnen zu lenken», sagt Keller. Der 67-Jährige aus Rickenbach im Südschwarzwald ist seit 36 Jahren als Ehrenamtlicher in dem Wander- und Naturschutzverein aktiv. 17 Jahre war er Vizepräsident, seit einem Jahr ist er Präsident.

Im Wald ist immer mehr los. Der Schwarzwald wird als Touristenziel und Erholungsgebiet beliebter. «Nach Jahren der Flaute stellen wir eine Trendwende fest», sagt Keller. In den 1980er und 90er Jahren sei Wandern etwas aus der Mode gekommen. Nun gehe die Entwicklung wieder in die andere Richtung.

«Die Menschen wollen raus in die Natur, suchen ein Gemeinschaftserlebnis», meint Keller. Hinzu komme ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein. Es gebe den Wunsch, sich in der Freizeit sportlich zu betätigen. Die ältere Generation sei so mobil wie nie zuvor, etwa mit Nordic Walking. Und auch Familien und Gruppen wanderten. Zu dem Boom würden Einheimische und Touristen gleichermaßen beitragen.

Die Ehrenamtlichen des Schwarzwaldvereins stellt das mitunter vor Probleme - zum Beispiel beim Konflikt zwischen Wanderern und Mountainbikern, einem in der Natur besonders heiklen Thema. «Das Verhältnis zwischen den beiden Gruppen hat sich deutlich verbessert und ist eigentlich ganz gut», sagt Naturschutzwart Peter Lutz. Doch gefährliche Begegnungen sowie ein Beschädigen der Wanderwege durch die Räder müssten verhindert werden.

Dem Schwarzwaldverein gehören nach eigenen Angaben rund 70.000 Mitglieder in landesweit 230 Ortsgruppen an. Sie beschildern und pflegen ehrenamtlich Wanderwege, betreiben insgesamt 26 Wanderheime und engagieren sich im Naturschutz. Eine Raute auf den Wegweisern ist ihr Symbol. Im Schwarzwald, einer der größten Wanderregionen Europas, ist sie überall zu sehen.

Gegründet wurde der Verein am 8. Juni 1864 in Freiburg von einigen Gastronomen. An dem Ort, an dem alles seinen Anfang nahm, hat er heute seine Hauptgeschäftsstelle. Doch allein in Erinnerungen schwelgen will der Präsident nicht. «Wir sind auf der Höhe der Zeit und mit unseren Themen mitten in der Gesellschaft unterwegs», sagt Keller.

Aber: «Die Bereitschaft, sich in der Freizeit unentgeltlich zu engagieren, geht zurück», sagt Vereinsgeschäftsführer Mirko Bastian. Die Mitgliederzahlen sinken seit Jahren. «Die meisten Wanderer folgen unseren Schildern und nutzen den von uns geschaffenen Rundum-Service. Aber sie machen sich keine Gedanken, was für ein immenser Aufwand dahinter steckt.» (dpa)
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