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04.03.2015 | 07:26 | Baumschädlinge 

Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners 2015

Potsdam - Die weitere Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners in diesem Jahr war gestern Thema einer Beratung mit Landkreisen, Kommunen, dem Landesbetrieb Forst und der Straßenbauverwaltung.

Von Befall bedroht
Durch die in den vergangenen Jahren erfolgten Bekämpfungsaktionen konnten die Befallsintensität und die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners deutlich verringert werden. (c) proplanta
Die gute Nachricht ist“, so Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger, „dass seit wenigen Tagen vom Bund die Genehmigung für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners vorliegt. Der Schädling wirkt nicht nur nachteilig auf den Zustand unserer Eichen, auch viele Menschen in den Befallsgebieten leiden unter den Brennhaaren der Raupen, die kaum natürliche Feinde haben. Mit Blick auf die neue Kampagne kommt es nun darauf an, Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen der vergangenen beiden Jahren zu ziehen und alle Betroffenen frühzeitig in die Planungen zur Bekämpfung des Spinners einzubeziehen.“

Die Landesregierung hatte sich 2012 beim Bund dafür eingesetzt, dass mit Dipel ES ein umwelt- und gesundheitsverträgliches Mittel für die Bekämpfung des sich massiv ausbreitenden Eichenprozessionsspinners zur Verfügung steht. Damit wurde erstmals 2013 der Schädling in einer umfassenden Bekämpfungsaktion effektiv zurückgedrängt. Im vergangenen Jahr konnte an diesen Erfolg wegen bundesbehördlicher Auflagen nicht überall angeknüpft werden. 2014 wurden durch die Kommunen, Landkreise und die Landesbetriebe Straßenwesen und Forst trotz der Auflagen rund 1,8 Millionen Euro für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners bereitgestellt. Die Raupen wurden auf etwa 3.500 Hektar aus der Luft bekämpft. Weitere 19.000 Einzelbäume konnten aufwändig vom Boden aus behandelt werden.

Durch die in den vergangenen Jahren erfolgten Bekämpfungsaktionen konnten die Befallsintensität und die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners deutlich verringert werden. Es kann jedoch, so die einhellige Meinung der Expertengruppe gestern, noch keine Entwarnung gegeben werden, da die Überwachungsdaten der Eigelege zeigen, dass noch immer mit einer hohen Populationsdichte zu rechnen ist.

Vogelsänger: „Ein natürlicher Zusammenbruch der Massenvermehrung des Schädlings kann ausgeschlossen werden. Die Schwerpunkte der Bekämpfung werden in diesem Jahr vor allem in den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Havelland liegen. In allen anderen Landkreisen und Städten ist voraussichtlich nur in Ausnahmefällen mit größeren Populationen des Spinners zu rechnen. Auch eine effektive Bekämpfung aus der Luft wird in diesem Jahr wieder möglich sein.“

In den vergangenen Jahren litten Menschen in denn befallenen Gebieten wegen der Wirkung der Brennhaare des Schadinsekts immer wieder unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Je öfter es zur Berührung mit den Brennhaaren der Eichenprozessionsspinnerraupen kommt, desto sensibler reagiert der Körper auf das darin enthaltene Gift. Im schlimmsten Fall rufen die Raupenhaare Bronchitis, asthmatische Beschwerden oder pseudoallergische Schockreaktionen hervor. (mlul/bb)
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