Dafür seien sie aber auf Tannenhäher angewiesen, sagte Eike Lena Neuschulz vom Senckenberg
Biodiversität und Klima Forschungszentrum am Donnerstag.
Die schwarz-weiß getupften Tannenhäher sind auf Zirbelkiefer-Samen spezialisiert. Die Biologin untersucht das enge Zusammenspiel von Baum und Vogel in der Schweiz bei Davos im Rahmen ihrer Forschung über das Zusammenwirken von Pflanzen und Tieren.
«Pflanzen wandern bergauf», sagte Neuschulz. Etliche der harten Samen, etwa so groß wie Kaffeebohnen, tragen die Vögel in Regionen jenseits der Baumgrenze, wo sie keimen.
Da die Zapfen der Zirbelkiefer nicht von allein aufgehen und die Samenkörner freigeben, sondern von Tannenhähern geöffnet werden, gelinge Vermehrung und Wanderung nur unter Mitwirkung des Vogels.
Tannenhäher hacken die festen Zapfen mit ihrem kräftigen Schnabel auf, sammeln die Samen in ihrem Kropf und vergraben sie an anderer Stelle. Die Vögel merkten sich die Stellen genau und fänden die allermeisten auch bei tiefem Schnee im Winter wieder, berichtete Neuschulz. Etwa 20 Prozent der Samen würden aber nicht gefunden und könnten bei guten Bedingungen keimen.