Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.08.2015 | 13:09 | Klimaforschung 

Hitze 2015 bereits Folge des Klimawandels?

Kiel - Extremes Wetter wie die derzeitige Dürre in Deutschland kann bereits eine Folge des Klimawandels sein - so beurteilt es zumindest der Klimaforscher Mojib Latif.

Klimaforschung
Trockenheit und Überschwemmungen: Extremes Wetter plagt Mensch und Natur. Der Sommer in diesem Jahr ist besonders heiß. Klimaforscher Mojib Latif sieht darin die ersten Folgen des Klimawandels. (c) proplanta
«Wenn wir so weiter machen wie bisher, werden wir noch häufiger mit Dürren und extrem hohen Temperaturen zu tun haben, aber auch mit Starkniederschlägen und Überschwemmungen», sagte der Wissenschaftler von der Universität Kiel am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Als Einzelphänomen sei eine Dürre nicht außergewöhnlich. In der Summe und über einen langen Zeitraum gesehen aber zählten solche Ereignisse zu den ersten Auswirkungen des Klimawandels.

Im Verlauf von Jahrzehnten sei bemerkbar, dass Dürren ebenso wie Starkniederschläge zunähmen, sagte Latif. «Und das ist genau das, was wir erwarten in Folge der globalen Erwärmung bei uns in Deutschland.» Der Klimaforscher warnte vor schweren Folgen für die Bauern.

«Klar spüren sie es heute schon, aber noch sind Dürren und Überschwemmungen ja relativ sporadische Ereignisse», sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Von 2050 an aber gebe es nach den Daten von Klimamodellen dann so häufige extreme Wetterlagen, dass man dann nicht umhin könne, sich an das veränderte Klima anzupassen. «Die Alarmzeichen stehen an der Wand, aber noch nimmt man den Klimawandel nicht ernst.»

In 35 Jahren werden Latif zufolge die Landwirte im Süden und Osten Deutschlands als erste offensichtliche Auswirkungen zu spüren bekommen. Gegen Ende des Jahrhunderts müssten dann auch die Landwirte im Norden mit «nennenswerten Einbußen» rechnen. Noch gebe es allerdings die Chance, den Klimawandel zu stoppen - zum Beispiel auf der UN-Klimakonferenz im Dezember in Paris. «Ich rechne mit einer Einigung», sagte Latif. Sie werde aber ziemlich weich sein. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Abgeordneter ruft Verfassungsgericht wegen Klimaschutz-Reform an

 24 Millionen Menschen von Dürre im Süden Afrikas betroffen

 Experten kritisieren G7-Klimaschutzpolitik als unzureichend

 Risiken durch Klimawandel für 70 Prozent der Arbeitskräfte

 Wann darf ein Unternehmen mit Klimaneutralität werben?

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken