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Wie die Universität München am Dienstag (7.6.) mitteilte, hat ein Forscherteam rund um Prof. Thomas Brück zu diesem Zweck eine Hefe genetisch verändert. Diese sei in der Lage, Alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure sowie die entzündungshemmend wirkende konjugierte Linolensäure hezurstellen. Außerdem könne die Hefe Nährmedien auf Basis fast aller in der Landwirtschaft anfallenden Abfälle zur Energiegewinnung nutzen. Dazu zählten neben den genannten Überresten auch ungenutzte marine Reststoffe wie Krabbenschalen.
Bislang würden Omega-3-Fettsäuren vor allem aus Fischen und Krebstieren gewonnen, was für die ohnehin schon stark beanspruchten marinen Ökosysteme eine zusätzliche Belastung darstelle, erklärte Brück. Die Hefe aber könne auch monomere Zuckerstoffe verwerten, die sich sonst nur sehr schwer abbauen ließen. „Wir gewinnen also aus Abfällen hochwertige chemische Stoffe, und das ohne die Umwelt zu belasten“, resümierte der Wissenschaftler. Gerieten die Zellen der Hefe allerdings unter Stress, beispielsweise infolge von Stickstoffmangel, so lagerten sie die Fette als Energiereserve ein. Zwar wachse der Pilz dann nicht mehr optimal, doch das eingelagerte Fett könne bis zu 70 % seines Trockengewichtes erreichen. In zukünftigen Projekten solle die Hefe daher weiter modifiziert werden, um auch unter normalen Nährstoffbedingungen die gewünschten Fette in ausreichendem Maße herzustellen, ohne dass das Wachstum gehemmt werde.