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30.12.2016 | 09:42 | Klimaforschung 

Rückschläge im Klimaschutz befürchtet

Kiel - Wenige Wochen vor Donald Trumps Antritt als US-Präsident hat der Forscher Mojib Latif vor Rückschlägen beim Klimaschutz gewarnt.

Klimaforschung
Der künftige US-Präsident Trump will vom Kampf gegen den Klimawandel nichts wissen. Forscher Mojib Latif ist alarmiert. Er befürchtet fatale Signale für die weltweiten Anstrengungen. (c) proplanta
Trumps geplantes Kabinett sei «durchsetzt von Klimaleugnern und Leuten, die nichts von der Energiewende wissen wollen», sagte der Leiter des Forschungsbereiches Ozeanzirkulation und Klimadynamik am Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung der Deutschen Presse-Agentur. Er fürchte, dass Trump seinen Ankündigungen Taten folgen lassen wird.

Trump tritt sein Amt als US-Präsident am 20. Januar an. Den Klimawandel hat er in der Vergangenheit als eine Erfindung der Chinesen bezeichnet. «Jetzt kommt es darauf an, ob man das zarte Pflänzchen, das (US-Präsident Barack) Obama gepflanzt hat, weiter pflegen kann oder nicht», sagte Latif.

Und nach allem was er bisher gehört habe und auch was die Besetzung der wichtigen Posten angehe, gebe es keine umweltpolitischen Signale, dass die USA den Weg, der bei der Unterzeichnung des Pariser Klimaschutzabkommens beschritten worden war, fortführen möchten. In Trumps Regierungsmannschaft sind unter anderem ein Chef eines Ölkonzerns als Außenminister und der ehemalige Gouverneur des Öl-Staates Texas als Energieminister eingeplant.

Für Latif wäre es ein «fatales politisches Signal, wenn die USA beim Klimaschutz aussteigen und rückwärtsgewandt sich wieder den fossilen Energien, insbesondere der Kohle zuwenden». Auch weil unklar sei, wie sich China - mit rund 29 Prozent der größte Verursacher von CO2 - dann verhält. Die USA und China gemeinsam sind für 44 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Beide Staaten schieben sich laut Latif gegenseitig den «Schwarzen Peter» zu.

Auch Deutschland gehe nicht mit gutem Beispiel voran, sagte Latif - etwa weil die Reduktion der Treibhausgase um 40 Prozent gegenüber 1990 bis 2020 voraussichtlich nicht erreicht werde. «Das ist natürlich ein weiteres fatales Signal, dass der selbst ernannte Klassenprimus sein selbstgestecktes Ziel nicht erreicht.» Daran könne man sehen, wie schwer es ist, Verkündungen wie die von Paris umzusetzen, sagte der Kieler Wissenschaftler.

Deutschland sei auf einem guten Weg gewesen. Eine Reduktion um die 30 Prozent werde vielleicht geschafft, aber die 40 Prozent eben nicht. «Und das liegt hauptsächlich daran, dass wir von der Kohle nicht wegkommen.» Und auch in anderen Bereichen wie dem Verkehr, der Entwicklung alternativer Antriebe oder der Modernisierung der ressourcenintensiven Landwirtschaft komme Deutschland nicht voran.
dpa
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