(c) proplanta Agrarstaatssekretär Gert Lindemann sagte am Donnerstag in Berlin dem Fernsehsender Phoenix, Berichte der Welternährungsorganisation zeigten, dass seit dem Zusammenbruch der Ordnung in Somalia Hunderte ausländischer Boote dort illegal fischten. Somalische Fischer seien deshalb «in einer sehr schwierigen Situation». «Ich denke, wenn man es für die dortigen Fischer weniger attraktiv machen möchte, Piraterie zu betreiben, dann muss man sehr konsequent dieses Seegebiet in die Abkommen gegen die internationale illegale Fischerei einbeziehen», forderte Lindemann.
«Wir wissen, (...) dass diese unerlaubte Fischerei ganz erheblichen Einfluss auf die dortigen Fischbestände hat», sagte Lindemann. Entscheidend sei, illegalen Fischfang wirtschaftlich unattraktiv zu machen. Es sei verboten, «die illegal gefischten Bestände auf die internationalen Märkte zu bringen». So könnten die dortigen Fischbestände wieder aufgebaut werden.
EU-Fischereikommissar Joe Borg hat mehrfach angekündigt, gegen illegale Fischerboote aus Europa vor Somalia vorzugehen, sobald es Beweise für ihre Existenz gebe. In dem vom Bürgerkrieg zerstörten, ostafrikanischen Land gibt es seit knapp zwei Jahrzehnten keine funktionierende Zentralregierung mehr. Am Donnerstag fand in Brüssel eine Geberkonferenz von 43 Staaten statt. Gleichzeitig stand das Thema Piraterie auf der Agenda eines zweitägigen Treffens der für Agrar und Fischerei zuständigen EU-Minister in Luxemburg, das diesen Freitag zu Ende geht. (dpa)
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