Die durchschnittliche landwirtschaftliche Betriebsgröße beträgt in Baden-Württemberg nach Angaben des Statistischen Landesamtes 25,2 Hektar. Damit hat das Land die im Durchschnitt kleinsten Betriebe in Deutschland. Innerhalb des Landes zeigen sich nach einer aktuellen Sonderauswertung des Statistischen Landesamtes dagegen große Unterschiede zwischen den einzelnen Gemeinden. In den Gemeinden mit den durchschnittlich größten Betrieben sind diese nahezu 100-mal größer als in den Gemeinden mit den kleinsten Betrieben.
In den Gemeinden mit den kleinsten landwirtschaftlichen Betriebsstrukturen Baden-Württembergs bestimmen wertschöpfungsintensive Sonderkulturen - vor allem der Weinbau - das landwirtschaftliche Bild.
Die im Schnitt kleinsten Betriebe mit 1,9 Hektar1) (ha) hat Pfaffenweiler im badischen Landesteil aufzuweisen. Hier ist der Weinbau dominant, fast drei Viertel der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) sind mit Reben bestockt. An zweiter Stelle unter den landwirtschaftlich »klein strukturierten« Kommunen im Land steht allerdings die Reichenau. Ein intensiver Gemüseanbau auf der klimatisch begünstigten Insel führte zu einer durchschnittlichen Betriebsfläche von 2,1 ha. An Nummer drei steht die Gemeinde Rohrdorf im Kreis Calw (2,5 ha), die sich dadurch auszeichnet, dass nur wenige kleine örtliche Betriebe vorhanden sind und die Fläche im Wesentlichen durch auswärtige Betriebe bewirtschaftet wird. Auf Position vier und fünf folgen wiederum Weinbaugemeinden: Bühlertal im Landkreis Rastatt mit 2,6 ha und das südbadische Ebringen mit 2,7 ha.
In ganz anderen Dimensionen bewegen sich dagegen die landwirtschaftlichen Betriebe in den fünf Gemeinden mit den durchschnittlich größten Betrieben im Land. An der Spitze steht Kirchentellinsfurt im Landkreis Tübingen, gefolgt von Iffezheim (Landkreis Rastatt) und Philippsburg (Landkreis Karlsruhe). In diesen Gemeinden sind jedoch nicht zwangsläufig alle Betriebe groß, vielfach gibt eine Mischung aus kleinen, mittleren und besonders großen Betrieben. Die für baden-württembergische Verhältnisse ungewöhnlich großen Betriebsflächen von durchschnittlich über 100 ha werden hier zu über 80 % von Ackerflächen bestimmt, auf denen vorwiegend Getreide, Körnermais und andere Feldfrüchte angebaut werden, die sich für eine hoch mechanisierte und arbeitsextensive Bewirtschaftung anbieten. (PD)