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03.12.2018 | 10:33 | Individualmobilität 
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Einbruch in Automobilbranche erwartet

München - Der Autoindustrie stehen nach Einschätzung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer zwei schwere Jahre bevor, «mit empfindlichen Rückgängen bei den Gewinnen der Autobauer und Zulieferer».

Automobilbranche
Die Chinesen kaufen plötzlich weniger Fahrzeuge, aber die Autoindustrie muss immer mehr in Elektromobilität investieren und verschickt Gewinnwarnungen. Das dicke Ende kommt erst noch, erwartet Branchenexperte Dudenhöffer. (c) proplanta
Die Nachfrage in China dürfte auch 2019 weiter kräftig sinken, zugleich müsse die Branche Milliarden in die Elektromobilität investieren. «Die Party macht Pause. Das Autogeschäft wird schwieriger», sagte Dudenhöffer der Deutschen Presse-Agentur.

Zum ersten Mal seit 1990 seien die Verkaufszahlen in China dieses Jahr gesunken. Grund seien die hohen chinesischen Zölle auf Autoimporte aus den USA, die auch die SUV-Modelle von BMW und Mercedes treffen und zu Preisverschiebungen im Markt führten.

Nächstes Jahr dürften in China 1,9 Millionen Neuwagen weniger verkauft werden als 2017, erwartet der Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen. In China selbst blieben dann fast 19 Prozent der Produktionskapazitäten ungenutzt. «Das ist ein harter Einschnitt, denn alle Autobauer haben ihre Produktionskapazitäten erweitert.»

Dazu komme noch «ein ganzes Bündel von Problemen», vor allem in Europa: Fahrverbote für Dieselautos und geringeres Wirtschaftswachstum in Deutschland, der Brexit, der steigende Schuldenberg Italiens. In Deutschland, dem viertgrößten Automarkt der Welt, rechnet Dudenhöffer bis 2021 mit sinkenden Verkaufszahlen. Mit 3,26 Millionen Autos dürften sie dann 5 Prozent unter denen des vergangenen Jahres liegen. In den USA dürfte es demnach 2019 eine deutliche Delle geben, danach wieder leicht aufwärts gehen.

Zugleich muss die Autoindustrie unter dem Druck politischer Vorgaben Milliarden in Elektroautos und in den Umbau der Werke investieren. In China gilt 2019 eine Elektroautoquote von 10 Prozent für Neuwagen.

Die EU schreibt von 2021 an einen deutlich niedrigeren CO2-Ausstoß vor - was für die Autobauer wegen der sinkenden Dieselnachfrage immer schwerer zu schaffen ist.

Der wachsende Druck von zwei Seiten «lässt sich an Gewinnwarnungen und dem Rückgang der Aktienkurse ablesen», sagte Dudenhöffer. Daimler und BMW mussten ihre Prognosen nach unten korrigieren, der Börsenwert des großen Zulieferers Continental ist seit Jahresbeginn um 41 Prozent eingebrochen.
dpa
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Kommentare 
Wasserstoffbeführworter schrieb am 05.12.2018 20:09 Uhrzustimmen(5) widersprechen(0)
Der Flop war die Rücknahme des schon abgestimmten Atomausstiegs duch die Merkel Regierung. Um Ihn kurz darauf wieder zu beschließen (Fukuschima) und damit der Atomindustrie eine Klagemöglichkeit zu geben.
Atomstrom ist schon jetzt die teuerste Stromerzeugung, nur die Konzerne haben abkassiert, Millarden Steuern wurden verpulvert und werden die nächsten Jahrzehnte weitere Milliarden verschlingen.
Konzerne wie RWE (die Badbank der NRW Atomindustrie) haben alles Gewinnbringende in Innogy, Westnetz, Aixtron,... ausgegliederd. Atomaltlasten und alte Braunkohlebagger bleiben RWE. Würd mich nicht wundern, wenn RWE die nächsten 20-30 Jahre Konkurs meldet und dann der Steuerzahler die ganzen alten AKW's an der Backe hat. ;-)
trakifreund schrieb am 04.12.2018 11:02 Uhrzustimmen(9) widersprechen(5)
Diejenigen, die am meisten nach E-Autos schreien, fahren keine, sondern weiterhin Autos mit Verbrennungsmotoren.
So, wie die Sache angegangen wird, ist es ein Flop wie der Ausstieg aus der Atomindustrie.
Heute produzieren wir Strom in der Nordsee, den kein Mensch braucht, denn da wo er gebraucht würde, z.Bsp. in Bayern kann man ihn nicht hin transportieren. Und es wird noch 10-20 Jahre dauern, bis der Strom dort ankommt.
Die Bayern wären gut beraten, ihren Strombedarf aus den Kernkraftwer-
ken in der Tschechei zu decken. Mit diesem Strom brennen die Lampen
genauso hell, wie mit Ökostrom und ist weitaus billiger.
Unsere Politik produziert nur Kosten, die auf den kleinen Mann abgewälzt wird und dieser unter der Steuerlast fast erstickt.
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