Am 26. August sprachen der sächsische
Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt und der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes
Wolfgang Vogel in der Multi-Agrar Claußnitz GmbH über die Ernte im Jahr 2019.
Früher als üblich, begann Mitte Juni die Ernte der
Wintergerste in Nordsachsen; in der ersten Juliwoche ging der Weizen in die Notreife. Durch langanhaltende Trockenheit und Hitzeperiode in Sachsens nördlichen Regionen war Anfang August vielerorts die Ernte von Getreide und
Winterraps bereits abgeschlossen.
Im Gegensatz hierzu begann die Oberlausitzer Erntesaison erst ab Anfang Juli. Beeinflusst von gegensätzlichen Witterungsbedingungen geriet die Ernte im Erzgebirge und Vogtland im August ins Stocken. Häufige Regenfälle und hohe Feuchtigkeit verhinderten den Weiterverlauf der Ernte.
Der anfängliche Optimismus wurde durch die kommende Trockenheit und Hitze getrübt.
Feldbrände erschwerten hierbei zusätzlich den reibungslosen Ernteablauf. Obwohl die Ertragsergebnisse der
Getreideernte in Sachsen im Vergleich zum langjährigen Mittel überwiegend bei -10 bis -20 Prozent und damit teilweise über den Erträgen des Dürrejahres 2018 liegen, gehen aus der letzten Erntemeldung sogar Einbußen von -30 bis zu ‑60 hervor.
Sachsenweit herrscht insgesamt ein unterdurchschnittliches Ertragsniveau. Kulturen, wie Mais, erlitten extremen Trockenstress und zeigen teilweise Verbrennungen sowie fehlende Kolbenbildung.
Das Jahr 2019 ist wieder gekennzeichnet von fehlendem Niederschlag sowie langen Hitzeperioden, welche zunehmend die Feldbewirtschaftung und Ernte beeinflussen. Die Qualität des Erntegutes, wie zum Beispiel ein geringeres Hektolitergewicht, hoher Schmachtkornanteil, teilweise schwache Fallzahl aber auch stark schwankender Proteingehalt sowie niedriger Ölgehalt beim Raps waren ein Beweis dafür.
Die Futtersituation gestaltet sich teilweise schlechter als im Vorjahr. Das Jahr 2018 brauchte die Futterreserven auf, die im Jahr 2019 nicht wieder aufgebaut werden konnten. Der erste
Schnitt brachte noch fast normale Erträge ein, jedoch fiel der zweite Schnitt bereits deutlich geringer aus. Infolgedessen brachte der dritte Schnitt kaum bis keinen Aufwuchs hervor.
Mitte Juli wurden nach Antrag des SLBs beim SMUL bereits Bracheflächen für den Futteranbau freigegeben, um die Situation zu verbessern. Für die Freigabe von Zwischenfruchtanbauflächen ist bisher kein weiterer Fortschritt zu verzeichnen.