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22.01.2019 | 08:43 | Naturschutz 
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Jäger tötet Wolf - Zeugen werden befragt

Rabenstein / Fläming - Ein Wolf ist in Brandenburg von einem Jäger erschossen worden. Das bestätigte die Polizeidirektion West am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Wölfe
(c) proplanta
Das Tier wurde demnach am Freitag während einer Treibjagd in einem Waldgebiet der Gemeinde Rabenstein/Fläming getötet. Nach Zeugenaussagen soll der Wolf Jagdhunde angegriffen haben, hieß es weiter.

Gegen den holländischen Jäger sei eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet worden, über die weiteren Ermittlungen werde die Staatsanwaltschaft entscheiden.

Nach Angaben des Deutschen Jagd-Verbandes (DJV) soll der Jäger die Attacke auf die Hunde von einem Hochsitz aus gesehen und den Wolf schließlich erlegt haben.

«Wir brauchen dringend Rechtssicherheit für alle Jägerinnen und Jäger. Sie müssen wissen, wie sie sich in einem derartigen Notstand verhalten sollen», erklärte DJV-Präsident Hartwig Fischer. In Schweden und Norwegen gebe es nach Auskunft des schwedischen Jagdverbandes zusammengerechnet bereits etwa 25 Wolfsattacken jährlich auf Jagdhunde.

Es ist nicht der erste Wolf in Brandenburg, der bei einer Jagd erschossen wurde. Im November 2017 war eine Wölfin bei einer Gesellschaftsjagd bei Bad Belzig von einem dänischen Jäger getötet worden. Die Staatsanwaltschaft Potsdam stellte das Ermittlungsverfahren im August 2018 gegen die Zahlung einer vierstelligen Geldbuße ein.

Der Wolf ist in Deutschland eine streng geschützte Tierart. Derzeit leben nach Angaben des Landesamtes für Umwelt 37 Rudel in Brandenburg. Seit 1990 sind der Behörde über 100 tote Wölfe gemeldet worden. 16 davon wurden illegal geschossen. Über 80 Wölfe starben im Straßenverkehr.
dpa
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Kommentare 
franzvonassisi schrieb am 24.01.2019 12:15 Uhrzustimmen(9) widersprechen(14)
Zeuge,
wir haben selbst Schafe- Skudden, die wir aus verbesserungswürdiger Haltung übernommen haben. Einige davon sollten sogar geschlachtet werden (ich erspare mir hier, über die unsäglichen Methoden, u.a. des Schächtens, einem Schaf das Leben zu nehmen). Allen haben wir versprochen, dass sie bei uns sicher sind und bei uns leben dürfen, bis sie eines natürlichen Todes sterben. ALLE Schutzvorrichtungen wurden getroffen- es gibt Zäune, Strom und Herdenschutzhunde. Wer Tiere züchtet- aus welch ehrenhaften oder niederen Gründen auch immer, sollte nicht nur an ihnen verdienen wollen, sondern auch für ihre Unversehrtheit garantieren- zumindest solange, bis er sie zum Henker schickt. Man kann nicht nur an den Schutzbefohlenen verdienen, man muss auch für sie sorgen! Und da dieses Portal am häufigsten jene besuchen, die am Leid der armen Tiere ihren Lebensunterhalt verdienen, ernte ich wieder abgesenkte Daumen. Damit lebe ich gut- wohl wissend, dass mich morgens ein Mensch im Spiegel anschaut, der die Schöpfung achtet.
Das leisten mein Mann und ich jeden Tag für unsere Patienten. Nur, wer sich einmal FÜR den Erhalt von Leben entschieden hat, bei seiner Approbation den Eid geschworen hat, Leben zu schützen und zu erhalten, der kann aus ethischen Gründen nicht entscheiden, das menschliches Leben das "wertvollere" ist. Denken Sie alle einmal darüber nach!
Zeuge schrieb am 22.01.2019 18:42 Uhrzustimmen(24) widersprechen(7)
franzvonassisi,
auch die von Wölfen gerissenen und schwer verletzten Schafe, Rinder, Kälber usw. haben ein Recht auf Leben. Auch in deren Brust hat ein Herz geschlagen und deren Gefäße mit Blut gefüllt. Das Sie hier einen schwer verletzten auf einem OP Tisch liegenden Menschen mit einem wildlebenden Raubtier vergleichen, passt wohl nicht so ganz.
franzvonassisi schrieb am 22.01.2019 16:57 Uhrzustimmen(6) widersprechen(36)
Mabruk,
es wird Ihre Vorstellungskraft möglicherweise überfordern, aber ich erlaube mir trotzdem, Sie daran zu erinnern, dass nicht nur in Ihrer Brust ein Herz schlägt und Ihre Gefässe rotes Blut führen. Nicht nur SIE wollen leben- und haben einen Anspruch darauf-, auch die gehetzten Opfer der Grünröcke und auch der Wolf hätten gern noch gelebt. Ihre Hybris ist widerwärtig, Ihr Zynismus überflüssig. Wenn Sie- schwer verunfallt oder multimorbide auf einem OP-Tisch landen und die Kollegen um Hilfe anflehen, erwarten SIE auch, wie ein vollwertiges Leben behandelt zu werden.
Mabruk schrieb am 22.01.2019 16:23 Uhrzustimmen(19) widersprechen(9)
*Ironie-on* Der arme Wolf - wir werden ihn vermissen *Ironie-off*
Zeuge schrieb am 22.01.2019 16:08 Uhrzustimmen(36) widersprechen(13)
Es gibt mehrere Zeugen und die Aussagen der Tierärzte, die die verletzten Hunde behandelt haben. Vorab hat der Jäger nachweislich einen Warnschuß abgegeben und durch lautes Rufen versucht den Wolf zu vertreiben. Alles hat den Wolf nicht beeindruckt, deshalb wurde wohl als letzte Möglichkeit von der Waffe gebrauch gemacht.
franzvonassisi schrieb am 22.01.2019 15:41 Uhrzustimmen(15) widersprechen(57)
Der Wolf kann die Behauptung des holländischen Täters nicht mehr widerlegen, er habe angeblich Hunde angegriffen. Wessen Geistes Kind diese persona non grata ist, beweist die Tatsache, dass sie an einer Treibjagd teilnimmt. Erwachsene Menschen, bewaffnet und mit einer Meute ausgestattet, hetzen hilflose, chancenlose Tiere. Wie widerwärtig, wie verachtenswert! What goes around, comes around!
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