Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, gingen davon rund 96.400 Tonnen in die stoffliche Verwertung. Die Landwirtschaft war hier der größte Abnehmer und brachte rund 73.400 Tonnen als Dünger aus.
2017 setzte die Landwirtschaft damit 9,4% weniger
Trockenmasse Klärschlamm ein als noch im Vorjahr. Die restlichen etwa 23.000 Tonnen wurden einerseits für landschaftsbauliche Maßnahmen verwendet, zum Beispiel für Rekultivierung und Kompostierung, andererseits diente der Klärschlamm als Ausgangsstoff für die Schaffung von Klärschlammerde (Vererdung).
Weitere über 48.900 Tonnen des 2017 angefallenen Klärschlamms konnten unmittelbar thermisch entsorgt werden. Das durch Verbrennung entsorgte Aufkommen lag 18,1% über dem Wert des Jahres 2016 und entsprach fast der doppelten Menge des Jahres 2010. Der Klärschlamm wurde 2017 hauptsächlich in Abfallverbrennungsanlagen und in Energieversorgungs-unternehmen mitverbrannt (über 42.200 Tonnen).
Die 2017 novellierte
Düngeverordnung lässt der Landwirtschaft weniger Spielräume, neben
Gülle und Mist auch Fremddünger wie Klärschlamm auf den Feldern auszubringen. Zudem schreibt die 2017 in Kraft getretene novellierte Klärschlammverordnung die komplette Verbrennung von Schlämmen aus großen Kläranlagen ab 2029 vor. Schadstoffeinträge aus Klärschlämmen in Böden und Gewässer sollen dadurch reduziert werden.
Nach den vorliegenden Daten lagen der Anteil der Klärschlammverwertung in Niedersachsen bei rund 65% und der Verbrennungsanteil bei rund 33%. Auf Bundesebene war das Verhältnis mit 30% Verwertung und 70% Verbrennung 2017 nahezu umgekehrt.