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12.12.2012 | 11:10 | Weihnachtsbaumkauf 

Christbaum-Maps führen zu Weihnachtsbaum-Anbietern aus der Region

Stuttgart/Hohenheim - Der Weihnachtsbaumverkauf ist derzeit bereits in vollem Gange. Auch in diesem Jahr ist die Nordmanntanne der Verkaufsschlager, teilt das Agrar-Informationszentrum Proplanta mit.

Weihnachtsbaumkauf
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(c) proplanta
Rund 89 Prozent der Bäume stammten im Vorjahr aus heimischer Produktion. Über 450 Anbieter von Weihnachtsbäumen aus der Umgebung und zum selbst Fällen sind in den Christbaum-Maps von Proplanta zu finden.


Tipps zum Christbaumkauf

Verschiedene Faktoren entscheiden darüber, wie lange der Christbaum in voller Pracht stehen bleiben kann. Bäume aus den nördlichen Nachbarländern haben weite Transportwege hinter sich und werden ab Ende Oktober eingeschlagen. Die Haltbarkeit ist daher oft kürzer und auch die Umweltbilanz ungünstiger als bei einheimischer Ware. Proplanta rät daher zum Kauf einheimischer Weihnachtsbäume, die bei vielen Forstämtern direkt im Wald oder bei regionalen Anbietern ab Hof gekauft oder sogar selbst geschlagen werden können. Dann weiß der Käufer, woher sein Baum stammt und dass er frisch ist. Rund 450 Anbieter sind in den Christbaum-Maps von Proplanta jeweils mit genauem Standort und Kontaktdaten verzeichnet.


Weihnachtsbäume preisgünstig selbst schlagen

In dieser Saison meldet der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger Preise von etwa 16 bis 22,50 Euro pro laufendem Meter Nordmanntanne, rund 9 bis 12 Euro für den Meter Blaufichte und 5 bis 7 Euro für den Meter Fichte. Damit sind die durchschnittlichen Weihnachtsbaumpreise in diesem Jahr nicht wesentlich gestiegen. Sparmöglichkeiten bieten jedoch viele Landwirte und Forstbesitzer, bei denen Weihnachtsbäume zum günstigen Preis selbst geschlagen werden können. Angebote sind auf der Christbaum-Map „Weihnachtsbäume selber schlagen“ gelistet.
  
Auch Bäume direkt vom Erzeuger aus der Region sind in der Regel nicht nur frisch, sondern auch preiswert. Einen Überblick über die Anbieter gibt Christbaum-Map „Weihnachtsbäume aus der Region“.


So bleibt der Baum länger frisch

Hinauszögern lässt sich das Nadeln der Bäume, wenn man einige Tipps beherzigt. Nach dem Kauf sollte der Baum langsam an wärmere Raumtemperaturen gewöhnt werden. Bis kurz vor dem Fest steht er am besten in einem kühlen Raum in einem Eimer mit Wasser. Das Transportnetz sollte dabei entfernt werden. Wird der Baum schließlich ins Zimmer geholt, kürzt man mit einer Säge den Stamm ein wenig, damit er das Wasser besser aufnehmen kann. Anschließend steht er am besten in einem Christbaumständer mit Wasserdepot. Ein Zusatz von Zucker oder Frischhaltemitteln zum Wasser ist dabei nicht notwendig. Die Nähe von Heizkörpern sollte allerdings gemieden werden. 


Die Baumarten - eine Entscheidungshilfe

Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) zählt seit einiger Zeit zu den beliebtesten Christbäumen und hatte 2011 einen Marktanteil von 72 Prozent. Sie braucht rund 10 Jahre, um Zimmerhöhe zu erreichen. Daher ist sie mit Abstand der teuerste Christbaum. Sie stammt aus dem westlichen Kaukasus und der Nordosttürkei, in Mitteleuropa wird sie praktisch nur als Weihnachtsbaumkultur angebaut. Sie zeichnet sich durch kräftiges Grün, weiche, nicht stechende Nadeln, eine gleichmäßige Wuchsform und vor allem durch ihre hohe Nadelfestigkeit aus. 

Die Blau-Fichte oder Stech-Fichte (Picea pungens) stammt aus Nordamerika und verzeichnet einen Marktanteil von 13 Prozent. Sie wurde nach ihren blau schimmernden, stark stechenden Nadeln benannt. Sie hat eine mittlere Haltbarkeit, preislich liegt sie unter der Nordmanntanne. Ihre starken, gleichmäßigen Äste lässt sie besonders für schweren Baumschmuck und echte Kerzen geeignet erscheinen. 

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) ist im Westen Nordamerikas heimisch und wurde im 18. Jahrhundert in Mitteleuropa eingeführt. Sie hat weiche, dünne Nadeln mit intensivem Zitrus-Duft. Aufgrund ihrer dünnen, biegsamen Zweige ist sie eher für leichten Baumschmuck geeignet. Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der der Blaufichte zu vergleichen, preislich ist sie etwas günstiger als diese. 

Die Amerikanische Rotfichte (Picea rubens) ist der preiswerteste Weihnachtsbaum, Ihr Marktanteil liegt bei 9 Prozent. Sie hat jedoch von allen Arten auch die geringste Haltbarkeit. Bereits nach wenigen Tagen in warmen Räumen nadelt sie schon. Daher sollte sie erst kurz vor dem Fest geschlagen werden. Ihre Nadeln sind dunkelgrün und nur mäßig stechend. 

Die Edeltanne (Abies nobilis bzw. A. procera) kommt ebenfalls aus Nordamerika. Sie liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nordmanntanne, hat jedoch lediglich einen Marktanteil von 2 Prozent. Ihre weichen, blaugrünen Nadeln duften intensiv nach Orangen und sind lange haltbar. Den Geruch kann man noch verstärken, indem man die am Stamm befindlichen Harztaschen mit einer Nadel aufsticht. Allerdings ist ihr Wuchs eher ungleichmäßig. 

Die Schwarzkiefer (Pinus nigra), heimisch im südlichen Europa, ist vor allem in Berlin und im Osten Deutschlands ein beliebter Weihnachtsbaum, da andere Nadelbäume auf den sandigen Böden im Nordosten des Landes schlecht gedeihen. Ihre langen, dunkelgrünen Nadeln sind im Zimmer über Wochen haltbar. Der Marktanteil liegt insgesamt bei 2 Prozent.

Die Weißtanne (Abies alba), als einheimische Baumart ursprünglich der „klassische Weihnachtsbaum“, sollte man aus ökologischen Gründen nicht kaufen. Sie steht auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten. (proplanta)


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