Zu dieser Einschätzung kommt die Schweizer Regierung - der
Bundesrat - in einem Bericht, der am Mittwoch (9.5.) veröffentlicht wurde. Der Bundesrat sieht daher aus gesundheitlicher Sicht keinen Handlungsbedarf.
Für den Bericht war vom Bundesamt für
Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) eine Studie durchgeführt worden, für die 243 Lebensmittelproben aus dem heimischen
Einzelhandel gezogen wurden, in erster Linie Getreideprodukte und Hülsenfrüchte.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, waren 60 % dieser Lebensmittelproben glyphosatfrei. Die restlichen Proben hätten nur sehr geringe Konzentrationen aufgewiesen, die alle weit unter den geltenden Rückstandshöchstgehalten gelegen hätten und daher gesundheitlich unbedenklich seien. Erst beim täglichen
Konsum von beispielsweise 72 kg Teigwaren, 655 kg Brot, 10 kg Kichererbsen oder 1.600 l Wein pro Kopf wäre mit gesundheitsschädigenden Folgen durch diese Glyphosatrückstände zu rechnen.
Die Regierung wies darauf hin, dass in der Schweiz die Behandlung mit
Glyphosat kurz vor der Ernte nicht erlaubt sei. Wie erwartet seien daher heimische Produkte weniger belastet gewesen. Laut der Studie seien insbesondere die gemessenen Werte für Getreideprodukte wie Teigwaren aus Hartweizen, der vorwiegend importiert werde, und Hülsenfrüchte-Produkte erhöht gewesen. Allerdings hätten sich auch diese Rückstände unter den geltenden Höchstgehalten bewegt.
Die Ergebnisse der Studie deckten sich mit den Einschätzungen internationaler Gremien, so die Regierung. So habe beispielsweise die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (
EFSA) Glyphosat als „nicht krebserregend“ eingestuft. Die internationale Agentur für Krebsforschung (lARC) habe den Wirkstoff hingegen 2015 als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ eingestuft, wobei jedoch das Gefährdungspotential unabhängig von der Dosis beurteilt worden sei.
In der Schweiz ist Glyphosat - wie auch weltweit - das am häufigsten verwendete Pflanzenschutzmittel. Aktuell sind in dem Alpenland rund 70 Glyphosat-Produkte zugelassen.