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13.05.2018 | 13:22 | Krebsrisiko 
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Glyphosatrückstände in Lebensmitteln kein Gesundheitsrisiko für Verbraucher

Bern - Rückstände des Herbizidwirkstoffs Glyphosat in Lebensmitteln stellen kein Krebsrisiko dar; aus gesundheitlicher Sicht besteht somit kein Handlungsbedarf.

Glyphosatrückstände gefährlich
(c) Darren Baker - fotolia.com
Zu dieser Einschätzung kommt die Schweizer Regierung - der Bundesrat - in einem Bericht, der am Mittwoch (9.5.) veröffentlicht wurde. Der Bundesrat sieht daher aus gesundheitlicher Sicht keinen Handlungsbedarf.

Für den Bericht war vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) eine Studie durchgeführt worden, für die 243 Lebensmittelproben aus dem heimischen Einzelhandel gezogen wurden, in erster Linie Getreideprodukte und Hülsenfrüchte.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, waren 60 % dieser Lebensmittelproben glyphosatfrei. Die restlichen Proben hätten nur sehr geringe Konzentrationen aufgewiesen, die alle weit unter den geltenden Rückstandshöchstgehalten gelegen hätten und daher gesundheitlich unbedenklich seien. Erst beim täglichen Konsum von beispielsweise 72 kg Teigwaren, 655 kg Brot, 10 kg Kichererbsen oder 1.600 l Wein pro Kopf wäre mit gesundheitsschädigenden Folgen durch diese Glyphosatrückstände zu rechnen.

Die Regierung wies darauf hin, dass in der Schweiz die Behandlung mit Glyphosat kurz vor der Ernte nicht erlaubt sei. Wie erwartet seien daher heimische Produkte weniger belastet gewesen. Laut der Studie seien insbesondere die gemessenen Werte für Getreideprodukte wie Teigwaren aus Hartweizen, der vorwiegend importiert werde, und Hülsenfrüchte-Produkte erhöht gewesen. Allerdings hätten sich auch diese Rückstände unter den geltenden Höchstgehalten bewegt.

Die Ergebnisse der Studie deckten sich mit den Einschätzungen internationaler Gremien, so die Regierung. So habe beispielsweise die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Glyphosat als „nicht krebserregend“ eingestuft. Die internationale Agentur für Krebsforschung (lARC) habe den Wirkstoff hingegen 2015 als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ eingestuft, wobei jedoch das Gefährdungspotential unabhängig von der Dosis beurteilt worden sei.

In der Schweiz ist Glyphosat - wie auch weltweit - das am häufigsten verwendete Pflanzenschutzmittel. Aktuell sind in dem Alpenland rund 70 Glyphosat-Produkte zugelassen.
AgE
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Kommentare 
Mabruk schrieb am 16.05.2018 15:20 Uhrzustimmen(32) widersprechen(34)
@cource: Wozu Fleisch/Eier/Milchprodukte aus Glyphosatrückstände untersuchen? Dass dort kein Glyphosat nachgewiesen werden kann liegt daran, dass die Tiere Rinder/Schweine/Hühner nicht direkt mit Glyphosat in Kontakt kommen. Was du da betreibst ist - wie so oft - reine Polemik.
cource schrieb am 13.05.2018 14:12 Uhrzustimmen(42) widersprechen(39)
"..für die 243 Lebensmittelproben aus dem heimischen Einzelhandel gezogen wurden, in erster Linie Getreideprodukte und Hülsenfrüchte.." die fleisch/eier/milchprodukte haben wohl in der schweiz keine relevanz, denn die massentierhaltung erfolgt überwiegend mit genmanipuliertem und mit pestiziden/glyphosat verseuchten futtermitteln und selbst im trinkwasser wurde glyphosat nachgewiesen, solche studien/beruhigungspillen sind an sich schon ein indiz für die gefährlichkeit von pestiziden/glyphosat---unabhängig davon geht es ja nicht nur um den hauptwirkstoff glyphosat sondern um die gefährlichen z u s a t z s t o f f e, und andere pestizide u.a. agent orange, die u.a. in den USA dem glyphosat beigemischt werden um die bereits resistenten wildkräuter überhaupt noch abzutöten---- ohne den hinweis auf die möglichen schadstoffkombinationen/synergien mit: u.a. nitrit/schwermetalle/pestizide/dioxine/pcb/medikamente usw. usf. ist diese studie unserios und sogar eine vorsätzliche verbauchertäuschung--schande über die angeblich neutrale schweiz
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