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03.08.2016 | 13:50 | Personalie 
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BayWa-Chef Lutz verlängert bis 2022

München - Der Aufsichtsrat der BayWa AG, München, hat am 3. August 2016 einstimmig Klaus Josef Lutz (58) zum Vorsitzenden des Vorstands des internationalen Handels- und Dienstleistungskonzerns für eine erneute Amtszeit bis 2022 bestellt.

Klaus Josef Lutz - BayWa
Prof. Klaus Josef Lutz ist seit Juli 2008 Vorstandsvorsitzender der BayWa. (c) BayWa
Mit diesem Beschluss wird der laufende CEO-Vertrag, der bis zum 30. Juni 2017 geht, um weitere fünf Jahre verlängert. „Mit dieser Entscheidung spricht der Aufsichtsrat Herrn Lutz das uneingeschränkte Vertrauen aus und setzt ein eindeutiges Signal für den von ihm eingeschlagenen strategischen Kurs des internationalen Wachstums“, erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende der BayWa AG, Manfred Nüssel. Gleichzeitig, so der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbands e.V., werde auf diese Weise frühzeitig für die notwendige Kontinuität bei der Führung des Unternehmens gesorgt.

Klaus Josef Lutz übernahm 2008 mit dem Einstieg in das börsennotierte Unternehmen zugleich den Vorstandsvorsitz. Die acht Jahre unter seiner Führung sind geprägt vom Wachstum und einer intensiven internationalen Ausrichtung des Konzerns im Bereich Agrar und erneuerbare Energien. Diese Ausrichtung stärkt auch das traditionelle Agrargeschäft der BayWa in den angestammten Regionen, das sich auf Grundlage einer über 90-jährigen erfolgreichen Arbeit zukunftsorientiert weiter entwickelt.

Mit der Übernahme zum Beispiel von Cefetra B.V., Wessex Grain Ltd. oder der Evergrain Germany GmbH & Co. KG entwickelte sich die BayWa zu einem der führenden Agrarhandels¬unternehmen weltweit, das sich mit dem Fokus Europa global aufgestellt hat. So erhöhte sich der Getreideumsatz bei der BayWa in den letzten Jahren von ca. 5 Mio. Tonnen auf rund 35 Mio. Tonnen im Jahr 2015. Auch in das internationale Obstgeschäft stieg die BayWa mit der mehrheitlichen Übernahme von T&G Global Limited, einem weltweit agierenden Obsthandelsunternehmen, und dem Kauf von TFC Holland B.V., einem internationalen Unternehmen für den Handel mit tropischen Früchten, ein. Der Umsatz des Obstgeschäfts stieg seit 2008 um ein Vielfaches auf fast 600 Mio. Euro in 2015.

Ganz neu baute Klaus Josef Lutz das Geschäftsfeld Regenerative Energien auf, das von Anfang an international ausgerichtet ist. Planung, Bau und Verkauf von Großanlagen für die Stromerzeugung mit Wind und Sonne ließen die BayWa r.e. renewable energy GmbH, in der alle Aktivitäten der Bereiche Solar-, Wind- und Bioenergie sowie Geothermie im Konzern gebündelt sind, zu einem der führenden Unternehmen in Europa in dieser Branche werden. Der Umsatz wuchs hier 2015 erstmals auf rund 1 Mrd. Euro.

Der Vorstandsvorsitzende fokussierte die BayWa von Beginn an auf Wachstumsfelder und schärfte das Portfolio durch Verkäufe von Beteiligungen und der Trennung vom Bau- und Gartenmarktgeschäft. Mittlerweile trägt das internationale Geschäft bei Agrar und den erneuerbaren Energien mehr als 55 Prozent zum operativen EBIT der BayWa bei. Die Dividende der BayWa AG verdoppelte sich seit 2008 von 0,40 Euro kontinuierlich auf 0,85 Euro im Jahr 2015.

Für die Zukunft sieht der Vorstandsvorsitzende neben dem gezielten Wachstum im internationalen Agrargeschäft und bei den erneuerbaren Energien die Digitalisierung des Unternehmens als einen wesentlichen Entwicklungsschwerpunkt an. „Als Händler werden wir uns klar für die digitale Zukunft aufstellen und wollen vor allem beim Digital Farming in Europa eine führende Rolle übernehmen“, so Klaus Josef Lutz.

Der gebürtige Münchener Klaus Josef Lutz studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Seine berufliche Laufbahn begann er zunächst als Anwalt, übernahm dann aber bald führende Positionen in verschiedenen Branchen und konnte vor allem umfassende Erfahrungen in der Restrukturierung und Entwicklung von Unternehmen sammeln.

Unter anderem war Lutz Geschäftsführer der Digital Equipment GmbH, Vorstandsvorsitzender der DITEC Informationstechnologie AG, Geschäftsführer der Burda Druck GmbH und Vorstandsvorsitzender der i-center Beteiligungen AG. Zuletzt war Lutz als Geschäftsführer bei der Süddeutscher Verlag GmbH tätig.

Seit Juli 2008 ist Lutz Vorstandsvorsitzender der BayWa AG, deren Geschäftstätigkeiten sich auf die Segmente Agrar, Bau und Energie mit speziellem Fokus auf erneuerbare Energien erstrecken.

Darüber hinaus gehört Klaus Josef Lutz den Aufsichtsräten einer Reihe börsennotierter und privater Unternehmen an, darunter Euro Pool System International, Rijswijk/Niederlande (Vorsitzender), WHG mbH, Klagenfurt/Österreich (Vorsitzender), T&G Global Limited, Auckland/Neuseeland (Vorsitzender), RWA AG, Wien/Österreich (Mitglied des Aufsichtsrats) sowie Giesecke & Devrient GmbH, München (Vorsitzender). 2013 wurde Lutz von der Technischen Universität München zum Honorarprofessor für Betriebswirtschaftslehre des Genossenschaftswesens bestellt. Seit 2016 ist er Vizepräsident der IHK München und Oberbayern.
Pd
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 04.08.2016 08:55 Uhrzustimmen(43) widersprechen(31)
Das Triumvirat Lutz – Nüssel – Rukwied (letzterer auf einem brandgefährlichen Schleuderstuhl!?) hat in einem sich doch eifrig in Rotation befindlichen BayWa-Personalkarussell frühzeitig die Position des derzeitigen „Headmasters“ auf Internationalisierungskurs abgesichert. Bauern zieht Euch alle warm an, unser Preis-Jammertal ist vor 2022 keineswegs durchschritten!!! Der Wachstumskurs mit Bauerngeld schreitet unerbittlich voran; bis zum bitteren Ende!? - Danach folgt wohl die erneut von Bauern finanzierte Konsolidierung. Ein nicht unbedeutsamer, unaufhaltsamer Nebeneffekt bis dahin allerdings: Ein Hoch dem Strukturwandel innerhalb der ländlichen Räume (R.I.P. für noch viele, gerade bayerische Einfamilien-Bauernhöfe). Wie viele BayWa-Filialen werden damit einhergehend im heimischen Bavaria noch von der Landkarte gepustet!? NUR BARES ist für Honorarprofessor Lutz mittlerweile noch WAHRES, das ganze, von Bauern über nahezu ein Jahrhundert hinweg hart erarbeitete Tafelsilber muss soeben blindwütig dran glauben. // Bei unseren Internationalitätsstrategen allerdings kaum mehr eine greifbares Problemchen, die Versorgungssicherheit der deutschen Verbraucher bleibt gewährleistet mittels Genfood, angereichert und „veredelt“ mit reichlich Glyphosat, vom südamerikanischen Kontinent. Eine Rohstoffvielfalt ohne Grenzen; wer braucht da noch deutsche Bauern!? - Unser siegreiches Triumvirat sicherlich nicht!!! ...Und alle harren im wunderbaren agrarpolitischen Dornröschenschlaf der Dinge die da zwangsläufig folgen könnten!? - GUTE NACHT, Patrona Bavariae!?
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