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06.04.2014 | 09:46 | Jubiläum 

100 Jahre BASF-Agrarzentrum Limburgerhof

Limburgerhof - Der BASF-Unternehmensbereich Crop Protection begeht in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum des BASF-Agrarzentrums Limburgerhof.

BASF-Agrarzentrum Limburgerhof
(c) proplanta
Eingerichtet 1914 als landwirtschaftliche Versuchsstation hat es sich zur globalen Zentrale für das Pflanzenschutzgeschäft der BASF entwickelt. Der Unternehmens- bereich ist heute einer der führenden forschenden Anbieter von Lösungen für die Landwirtschaft, die über den klassischen Pflanzenschutz hinausgehen.

Das 100-jährige Bestehen würdigt das Unternehmen mit Veranstaltungen in Limburgerhof, bei denen vor allem die Mitarbeiter im Zentrum stehen. „Seit 100 Jahren wird in Limburgerhof von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern großartige Arbeit geleistet. Viele Produkte und Lösungen wurden entwickelt und erfolgreich auf den Markt gebracht, die Landwirten auf der ganzen Welt damals wie heute helfen, ihre Ernte zu sichern und zu verbessern. Darauf können wir alle sehr stolz sein“, so Markus Heldt, Leiter des BASF-Unternehmensbereichs Crop Protection.

Der Unternehmensbereich setzt auf weiteres Wachstum und strebt für das Jahr 2020 einen Umsatz von 8 Milliarden € an. Kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung und eine enge Zusammenarbeit mit den Kunden sind für BASF der Schlüssel zum Erfolg. „Wir stellen uns den Herausforderungen der Zukunft und werden Landwirten weiter innovative Lösungen für ihre täglichen Bedürfnisse liefern, sowohl im Pflanzenschutz als auch darüber hinaus“, sagte Heldt auf der gestrigen Mitarbeiter- versammlung, mit der das Jubiläumsjahr eröffnet wurde. Im Laufe des Jahres sind für die Mitarbeiter weitere Veranstaltungen in Limburgerhof geplant.

Historischer Überblick



Carl Bosch, späterer Vorstandsvorsitzender von BASF und I.G. Farben, gründete 1914 die landwirtschaftliche Versuchsstation in Limburgerhof. Ein Jahr zuvor war BASF erstmals die großtechnische Umsetzung der Ammoniaksynthese gelungen, die Grundlage der industriellen Düngemittelherstellung.

In Feldversuchen begannen fünf Mitarbeiter im Frühjahr die gründliche Erprobung. Damit war der Grundstein der BASF auf dem Gebiet der Agrarchemie gelegt. Das neue Düngemittel Nitrophoska® sollte einen weiteren Meilenstein darstellen. Mit der Patenteintragung 1926 wurde der Bedarf der Landwirte nach einem preisgünstigen und leicht zu handhabenden Volldünger erfüllt.

Zwischen 1949 und 1964 entstand ein Sortiment rund um das Herbizid U46. Es bot Lösungen für alle gängigen Unkrautprobleme und sorgte in Deutschland für steigende Ernteerträge, vor allem im Getreideanbau. Das selektiv wirkende Zuckerrüben-Herbizid Pyramin®, das sich erfolgreich entwickeln sollte, kam 1964 auf den Markt.

Breit einsetzbare Fungizide verstärkten ab 1956 die Basis des BASF Pflanzenschutzgeschäfts. Als Kontaktfungizid mit besserer Wirksamkeit kam Polyram® in den Handel, 1957 folgte Polyram® Kombi. Noch heute bewährt sich Polyram® WG in verschiedenen Kulturen im Obst-, Gemüse- und im Weinbau.

Ab Mitte der 60er Jahre etablierte sich BASF mit eigener Versuchsstation im US-Markt und erschloss später in gleicher Weise weitere wichtige Märkte wie Brasilien und Japan.

Vom Pharmaunternehmen Sandoz erwarb das Unternehmen 1996 einen Teil seines weltweiten Geschäfts mit Maisherbiziden.

1998 vollzog BASF in Limburgerhof den Einstieg in die Pflanzen- biotechnologie. Der Bereich BASF Plant Science entwickelte eine branchenführende Forschungs- und Technologieplattform, um Pflanzeneigenschaften gezielt zu verbessern. Seit 2012 hat der Bereich seinen Hauptstandort in North Carolina, USA.

Im Jahr 2000 stieg BASF mit der Akquisition von American Cyanamid zu einem der drei weltweit führenden forschenden Pflanzenschutzhersteller auf.

2002 wurde mit F 500® ein Wirkstoff entwickelt, der BASF im Fungizidmarkt zum Durchbruch verhalf. 2011 kam mit dem Fungizid Xemium® ein weiterer Blockbuster hinzu, wodurch BASF heute zu den führenden Fungizid-Anbietern zählt.

2008 übernahm BASF das Schädlingsbekämpfungsgeschäft des britischen Herstellers Sorex, zu dem auch das amerikanische Unternehmen Whitmire Micro-Gen gehörte. Das globale Geschäftsfeld Pest Control Solutions hält Anwendungen für die professionelle Schädlingsbekämpfung für den kommunalen Gebrauch sowie für die Landwirtschaft bereit. Zum Sortiment gehören Produkte wie Termidor® zur Bekämpfung von Termiten und Ameisen und das Moskitonetz Interceptor®, wirksam gegen Stechmücken zur Bekämpfung von Malaria und anderen Tropenkrankheiten.

Das US-Unternehmen Becker Underwood kam 2012 zu BASF. Mit der Akquisition wurde BASF einer der weltweit führenden Anbieter von Technologien und Produkten für biologische Saatgutbehandlung und Pflanzenschutz sowie von Pigmenten und Polymeren zur Behandlung von Saatgut. Das neue Geschäftsfeld Functional Crop Care stellt darüber hinaus Dienstleistungen sowie Lösungen für das Ressourcen- und Stressmanagement bereit.

Das Agrarzentrum ist in den vergangenen 100 Jahren stark gewachsen. Es umfasst heute 12.250 m² Gewächshausfläche und 40 Hektar Freiland. Zu den rund 1.700 Mitarbeitern gehören Biologen, Chemiker, Techniker, Agrarwissenschaftler, Landwirte, Gärtner und Kaufleute. (basf)
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