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10.10.2007 | 07:32

BASF Pflanzenschutz verstärkt Kampf gegen Produktpiraterie

Ludwigshafen - Der Unternehmensbereich Pflanzenschutz der BASF hat angekündigt, seinen weltweiten Kampf gegen illegale Pflanzenschutzmittel zu verstärken.

BASF
(c) proplanta
„Gleichgültig, ob es sich um Verletzungen unserer Patentrechte handelt, um illegale Importe oder um unwirksame Mittel, die unter unseren Markennamen angeboten werden – wir werden alle Verstöße unnachgiebig und konsequent verfolgen,“ sagte Bereichsleiter Michael Heinz im Vorfeld des „XVI. International Plant Protection Congress“, der vom 15. bis 18. Oktober 2007 in Glasgow stattfindet. „Das gehört zu unserer weltweiten Produktverantwortung und dient dem Schutz unserer Kunden.“

Im Jahr 2006 hatte das Unternehmen auf dieser Tagung soweit erforderlich auch mit Hilfe von gerichtlichen einstweiligen Verfügungen 17 ausstellende Unternehmen erfolgreich daran gehindert, Pflanzenschutzprodukte anzubieten, für welche die BASF die Patentrechte besitzt. Heinz: „Wir investieren Jahr für Jahr zehn Prozent oder mehr unserer Umsatzerlöse in Forschung und Entwicklung, um unseren Kunden in der Landwirtschaft innovative Lösungen für ihre Probleme anbieten zu können. Wenn wir uns vehement gegen Produktpiraterie wehren, geschieht das vor allem auch im Interesse unserer Kunden und deren Kunden.“

Innovationen aus Forschung und Entwicklung sind für die BASF besonders im Pflanzenschutz ein wichtiger Aktivposten. Im Jahr 2006 hat die BASF im Pflanzenschutz 334 Millionen Euro in F+E investiert, über 30 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Resultat dieser Anstrengungen: Die Pipeline der in Entwicklung und in Markteinführung befindlichen neuen Produkte ist eine der stärksten der Branche. Das Unternehmen ist deshalb in einem ständigen Alarmzustand, um Aktivitäten zu unterbinden, die seine bestehenden Patente vorsätzlich verletzen oder illegal sind. Dazu gehören Produktfälschungen oder der Vertrieb nicht ordnungsgemäß zugelassener Pflanzenschutzmittel. Ohne eine Zulassung ist nicht gesichert, dass die Mittel überhaupt wirksam und für Mensch, Umwelt und Kulturpflanzen verträglich sind.

So hat kürzlich ein Gericht in Nanjing, China, zugunsten der BASF und gegen einen Händler geurteilt, der widerrechtlich ein Produkt mit dem BASF-Wirkstoff Chlorfenapyr vertrieben hat. „Wir sehen in dieser Entscheidung ein positives Signal für weitere derzeit laufende Verfahren,“ sagt BASF-Patentanwalt Reinhold Köster. „Es gibt erste Anzeichen, dass der gewerbliche Rechtschutz auch in China weiter an Bedeutung gewinnt und durch die Jurisdiktion umgesetzt wird.“

Ähnlich wie andere Unternehmen der Branche schätzt der Unternehmensbereich Pflanzenschutz der BASF den durch illegale Pflanzenschutzmittel verursachten Umsatzausfall auf sieben bis zehn Prozent. Patentrechtsverletzungen tragen zu diesem Schaden nur einen Teil bei. Von größerer Tragweite, vor allem für die Landwirte, sind Produktfälschungen – Fälle, in denen Etiketten und Verpackungen von Pflanzenschutzmitteln gefälscht werden. Der Inhalt dieser Behälter weicht häufig von der Deklaration ab oder zeigt im Extremfall keinerlei Wirkung. Die BASF sieht sich dann auch Reklamationen gegenüber, die den guten Ruf des Unternehmens bei den Kunden beschädigen.

Beispielsweise wurde in diesem Frühjahr in Serbien unter einem gefälschten Etikett ein Herbizid der BASF angeboten, das 40 Gramm pro Liter des Wirkstoffs Nicosulfuron enthalten sollte. Eigene Analysen ergaben einen Wirkstoffgehalt von null Prozent. Gibfried Schenk, der für die Region zuständige BASF-Pflanzenschutz-Manager: „In einer breit angelegten Eilkampagne haben wir die Landwirte vor dem Gebrauch des Mittels gewarnt. Das gefälschte Produkt hätte in den land¬wirtschaftlichen Kulturen einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten können. Denn genauso gut hätte der Landwirt seine Unkräuter auch mit Wasser bekämpfen können.“

Der Unternehmensbereich Pflanzenschutz der BASF hält mit einem Umsatz von 3.079 Millionen € im Jahr 2006 einen Spitzenplatz in der Branche. Als verlässlicher Partner der Landwirtschaft bietet der Bereich bewährte und innovative Fungizide, Insektizide und Herbizide an. Produkte und Dienstleistungen des Unternehmensbereichs helfen Landwirten, den Ertrag und die Qualität ihrer Erzeugnisse zu verbessern. Weitere Anwendungen sind Zierpflanzen und Rasen, die Schädlingsbekämpfung in öffentlichen und privaten Gebäuden sowie die Forstwirtschaft.

BASF ist darauf ausgerichtet, neues Wissen schnell in Markterfolge umzusetzen. Die Vision des Unternehmensbereichs ist es, weltweit führend zu sein mit Innovationen, welche die landwirtschaftliche Produktion optimieren, die Ernährung verbessern und so die Lebensqualität einer wachsenden Weltbevölkerung steigern. (PD)
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