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11.05.2011 | 07:53 | Agravis-Hauptversammlung 

Agravis: Positiver Trend in 2011

Hannover / Münster - „Das Agrargeschäft hatte ein lebhaftes zweites Halbjahr 2010 und hat die Finanz- und Wirtschaftskrise hinter sich gelassen. Diese Situation konnte die AGRAVISGruppe nutzen.“

Agravis
(c) Agravis
Dr. Clemens Große Frie, Vorsitzender des Vorstandes der AGRAVIS Raiffeisen AG, zeigte sich deshalb vor der Hauptversammlung in Oldenburg, die mit über 750 Aktionären und Gästen sehr gut besucht war, zufrieden.

„Unter dem Strich war es ein starkes Geschäftsjahr 2010. Wir haben unsere Position im Markt festigen können. Das spiegelt sich in Umsatz und Ergebnis wider.“ Das Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Münster und Hannover hat mit über 5,4 Mrd. Euro Umsatz zum zweiten Mal die 5 Mrd. Euro-Linie übersprungen und 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Auch beim Ergebnis vor Steuern konnte der Vorstand der Hauptversammlung mit 29,2 Mio. Euro gute Zahlen präsentieren. Dies unterstrich Vorstandsmitglied Johannes Schulte-Althoff bei der Darstellung der Bilanzzahlen - bei der er auch auf die positive Eigenkapitalentwicklung der vergangenen Jahre verwies, diese aber nach wie vor als wichtiges Ziel für die kommenden Jahre herausstellte. „Wir streben eine Eigenkapitalquote von 25 Prozent an, längerfristig müssten es 30 Prozent sein.“

Auch Große Frie bremste zu schnelle Ergebniserwartungen: „In einem Wirtschaftsjahr wie 2010, in dem die Pfeile meistens nach oben zeigten und die Ergebnisse eine ähnliche Tendenz präsentierten, besteht in Unternehmen die Gefahr, dass sich die Konzentration von einem notwendigen Kostenmanagement entfernt.

Das Thema Kosten bleibt prominent auf der Tagesordnung“, so der Vorstandsvorsitzende. Der Blick auf die Umsatzrendite ist für Große Frie ein weiterer wichtiger Hinweis, wie er vor der Hauptversammlung deutlich machte: „Mit 29,2 Mio. Euro Ergebnis vor Steuern und damit einem Anstieg von 25 Prozent haben wir die gesetzten Ziele mehr als erreicht. Es tut gut, feststellen zu können, dass sich durch diese Situation die Umsatzrendite auf inzwischen 0,54 Prozent erhöht hat. Das ist gut, aber noch weit entfernt von der wünschenswerten Dimension, die dieses risikoreiche und hoch volatile Handelsgeschäft verlangt.“

Zum Ausbau der Umsatzrendite sollen einerseits Wachstum durch Akquisitionen und Investitionen sowie andererseits auch positive Entwicklungen in der Zusammenarbeit mit den Genossenschaften beitragen. Seit Jahren investiert die AGRAVIS oberhalb der Abschreibung und ist dabei „schwerpunktmäßig in zwei größeren Segmenten aktiv“, wie Große Frie formulierte. Dabei stellte er klar: „Die Investitionsschwerpunkte gehen systematisch in klassische agrarische Arbeitsgebiete. So haben wir in den Jahren 2004 bis 2011 beachtliche Mittel in unser Agrargeschäft im Osten der Republik investiert und andererseits einen weiteren Schwerpunkt in Spezialfutter und Tiergesundheit gesetzt.“

Die Kundenorientierung und die Kundenbindung zu den Primärgenossenschaften - „und Eigentümern des Unternehmens“, wie der Vorstandsvorsitzende betonte - muss weiter ausgebaut werden. „Wir haben in verschiedenen Bereichen mit Genossenschaften Marktanteile gewonnen und die Intensität der Zusammenarbeit gesteigert: Das hat geholfen.“

Ungeachtet dieser Entwicklung betonte Große Frie vor der Hauptversammlung - mit Blick auf die strategische Ausrichtung - den Grundgedanken des Unternehmens: „Wir wollen wachsen! Wir streben einen Umsatz von rund 6 Mrd. Euro und eine Umsatzrendite von mindestens 1 Prozent an. Das ist ein hehres Ziel - und ein längerfristiges Unterfangen.“

Im laufenden Geschäftsjahr soll ein weiterer Schritt in diese Richtung getan werden - die ersten vier Monate gaben, so Große Frie, einen positiven Trend vor: Der Geschäftsverlauf der ersten vier Monate weiche erheblich von dem Geschäftsverlauf in der vergangenen Saison ab - und zwar positiv.

„Wir liegen mit knapp 2 Mrd. Euro Umsatz oberhalb unserer eigenen Umsatzplanung und 26 Prozent über dem Vorjahresumsatz“, so der Vorstandsvorsitzende. Neben dem Umsatz liege auch das stichtagsbezogene Ergebnis vor Steuern zum 30. April 2011 bei der AGRAVISGruppe mit 18 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahr. „Diese Zahlen sind erfreulich und geben uns auch erste Hinweise auf einen Umsatz- und Ergebnisverlauf für das gesamte Jahr 2011“.

Trotz aller Unwägbarkeiten und noch fehlender acht Monatsabschlüsse wagte Große Frie eine erste Hochschätzung. „Im Umsatz erwarten wir ein weiteres Wachstum und können uns vorstellen, dass die AGRAVIS 2011 bereits auf ca. 6 Mrd. Euro wachsen wird. Wenn dabei der Rohertrag und das operative Ergebnis Schritt halten, die Zinsbelastung auf einem unteren Niveau verbleibt, Kostenstruktur und Personalkosten im erwarteten Korridor laufen - erwarten wir beim Ergebnis vor Steuern 2011, dass wir 36 Mio. Euro erreichen können.“ (agravis)
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