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14.02.2007 | 08:01 | Nährstoffversorgung 

Hüftspeck für Ackerpflanzen: Forscher arbeiten daran, Nährstoffdepots in Pflanzen auszubauen

Hohenheim - Wissenschaftler der Universität Hohenheim entdecken Mechanismus, der die Nährstoffaufnahme in Pflanzen limitiert.

Wurzeln
(c) proplanta
Zusammen mit Forschern der Carnegie Institution in Stanford, USA, entschlüsselten Forscher der Universität Hohenheim erstmals den Mechanismus, mit dem Pflanzen - ähnlich wie das Völlegefühl des Menschen - die Nährstoffaufnahme bei Überangebot verweigern. Wird dieser Mechanismus außer Kraft gesetzt, ließen sich - so die Hoffnung der Forscher - vielleicht Pflanzen züchten, die Nährstoffdepots für schlechte Zeiten anlegen.

Wie eine Stopfgans sollen Pflanzen künftig auch dann Nährstoffe wie Stickstoff aufnehmen, wenn sie für den aktuellen Bedarf schon genug haben. "Bislang nehmen Ackerpflanzen nur soviel Nährstoffe auf, wie sie gerade brauchen. Bei Überangebot besteht die Gefahr, dass Nitrat ins Grundwasser gelangt und bei Nährstoffmangel ist die Pflanze schnell ausgehungert", erklärt Prof. Dr. Nicolaus von Wirén vom Fachgebiet Molekulare Pflanzenernährung der Universität Hohenheim.

Für die Ackerpflanzen wäre eine gute Stickstoffeinlagerung in vielen Umweltsituationen von Vorteil: Einerseits gibt es der Pflanze die Möglichkeit, auch bei Sommertrockenheit gut über die Runden zu kommen. Denn ohne Regen können die Nährsalze im Boden nicht gelöst und von den Wurzeln aufgenommen werden.

Doch auch bei zu viel Regen hilft die Nährstoffeinlagerung, weil Pflanzen dann unter Sauerstoffmangel leiden und keine Energie für die Nährstoffaufnahme aufbringen können. "Unser Ziel ist es, dass die Ackerpflanzen zu jeder Zeit gut ernährt sind und keinen Nährstoffmangel erleiden ", erklärt Prof. von Wirén. (Pp)

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