Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.08.2007 | 19:38

FAL-Wissenschaftler/innen nehmen "Fingerabdrücke" von Phosphordüngern

Braunschweig - Mineralische Phosphor-Düngemittel kommen aus aller Welt nach Deutschland.

Wissenschaftlerin
(c) Darren Baker - fotolia.com
Teil der Qualitätssicherung dieser Produkte ist der analytische Nachweis der Herkunft ihrer Ausgangsprodukte, insbesondere wenn diese neben Nährstoffen auch unerwünschte toxische und radiaktive Schwermetalle enthalten können. Wissenschaftler/innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und der AG 3.11 Anorganische Analytik der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig ist es nun gelungen, mit Hilfe der in der aus der Kriminalistik bekannten "Fingerprint"-Methode Herkünfte von Phoshor-Düngern zurückzuverfolgen.

Solche "Fingerabdrücke bestehen entweder aus Mustern von Schwermetallen, oder dem Verhältnis der Isotope eines oder mehrerer Elemente. Sedimentäre (aus Ablagerungen entstandene) Rohphosphate weisen in ihrem "Fingerabdruck" höhere Gehalte an Cadmium, Chrom, Nickel, Molybdän und Uran auf, magmatische Rohphosphate (aus vulkanischen Prozessen entstandene) dagegen höhere Gehalte an Strontium und Titan.

Rohphosphate aus dem Mittleren Osten und Nordafrika unterscheiden sich von solchen aus den USA durch höhere Gehalte an Wismut, Blei und Cobalt. Werden diese Rohphosphate bei der Düngerherstellung chemisch aufgeschlossen, können sich diese "Fingerabdrücke" allerdings verwischen, weil sich die Elemente zu unterschiedlichen Anteilen auf Düngemittel und Neben- oder Abfallprodukte verteilen. Eine "Spurensicherung" ist dann nur durch Zuhilfenahme der Isotopen-Verhältnisse der Elemente Strontium und Uran möglich, was dann aber aufwändigere Messverfahren, wie ThermIonen-MassenSpektrometrie (TIMS) erfordert. (FAL)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Düngemittelnachfrage weiter schwach

 Ministerin sieht positiven Trend bei Belastungen durch Düngung

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?