Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
19.10.2008 | 18:39 | Ernährung 

Früchte sollen Gesundheit in Europa fördern

Wädenswil - Die Menschen in Europa sollen mehr Früchte essen - ihrer Gesundheit zuliebe! Das will das internationale Projekt ISAFRUIT erreichen.

Früchte sollen Gesundheit in Europa fördern
Hinter ISAFRUIT steht ein Verband von über sechzig Forschungsinstitutionen aus Europa, Neusee-land und den USA. Die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW ist Mitglied des Leitungskommitees. Dieses hat Mitte Oktober in Wä-denswil getagt und laufende Versuche begutachtet.

Über zweihundert Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus fünfzehn Ländern verfolgen im Projekt ISAFRUIT ein gemeinsames Ziel: Neue Wege finden, um die Obstqualität und den Früchtekonsum in Europa weiter zu steigern. Beides hängt zusammen: Sind die Früchte noch verführerischer als heute, greifen Konsumentinnen und Konsumenten noch häufiger zu - werden mehr Früchte gegessen, fördert dies die Gesundheit.


Noch bessere Qualität für Konsumentinnen und Konsumenten

Wie werden Früchte noch besser? Im Projekt ISAFRUIT sind Forschende daran, mittels modernsten Lagerungsmethoden die Früchtequalität zu erhöhen. Zudem erarbeitet man Entscheidungshilfen, um beispielsweise den Erntezeitpunkt oder die Lagerbedingungen weiter zu optimieren. In anderen Versuchen wiederum werden High-tech-Methoden zur Messung der Fruchtqualität entwickelt. Damit will man zerstörungsfrei messen können, welche Fruchteigenschaften Konsumentinnen und Konsumenten bevorzugen und ob diese im angebotenen Obst vorhanden sind.


Gesundheit und Konsumverhalten

Fachleute von ISAFRUIT wollen Empfehlungen abgeben können, wie eine gesunde Ernährung mit Früchten aussieht. Deshalb untersuchen sie, auf welche Weise Früchte gesundheitsfördernd sind. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, das Konsumverhalten zu untersuchen. Unter den Nägeln brennt unter anderem folgende Frage: Warum werden nicht mehr Früchte gegessen, obschon man doch weiss, wie gesund sie sind?

Die Resultate aus dem Projekt ISAFRUIT sollen dazu beitragen, dass die Obstbranche besser auf die Bedürfnisse der Konsumentinnen und Konsumenten eingehen kann. Dieses Wissen soll dereinst dort eingesetzt werden, wo man Obst produziert, lagert, verarbeitet oder verkauft. So steigt die Obstqualität und die Lust der Menschen auf Früchte. Dies kommt letztlich der Gesundheit der Bevölkerung zugute.


Spannende Zusammenarbeit zwischen Sozial- und Naturwissenschaften

Seit 2006 existiert das internationale Projekt ISAFRUIT. Neben europäischen Part-nern sind auch Neuseeland und die USA beteiligt. Die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW gehört zu den Initiatoren des Projektes und ist mit Lukas Bertschinger, Vizedirektor und Forschungsverantwortlicher ACW, im Management Commitee vertreten. Aus der Schweiz sind zudem das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), der Schweizerische Obstverband (SOV) und einige KMUs an ISAFRUIT beteiligt. Das Projekt wird durch die Europäische Union (EU) finanziert.

Für ISAFRUIT ziehen Forschende verschiedenster Disziplinen am gleichen Strick: Fachleute aus den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Konsumverhalten, Ökonomie, Lebensmittel, Lagerung und Verarbeitung, Anbau und weiteren Disziplinen. Das eröffnet viele Chancen und ist gleichzeitig eine grosse Herausforderung. Spezialistinnen und Spezialisten verschiedenster Richtungen tauschen sich zielgerichtet aus, denn nur mit vereinten Kräften kann das Ziel erreicht werden: die Steigerung des Früchtekonsums in Europa. ISAFRUIT baut Brücken und entwickelt Methoden der Zusammenarbeit, um den Wissensaustausch aktiv zu unterstützen. (ACW)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Obsternte durch Frost zerstört - Bauern hoffen auf Hilfe vom Land

 Bei der Lebenserwartung abgehängt

 Keine Hilfen für Obst- und Weinbauern aus Gesamthaushalt

 Hilfen für Obst- und Weinbauer in Aussicht gestellt

 Zöliakie bei Kindern - Was tun?

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?